Beide sind intensiv mit dem Bergbau verbunden: Kloibhofer leitet ein technisches Büro für Bergwesen und betreut die Seegrotte seit 2004 als technischer Berater und Sicherheitsbeauftragter. Krebs ist Juristin mit Schwerpunkt Bergrecht und hat eine familiäre Beziehung zu den früheren Betreibern: Sie ist die Urenkelin von Friedrich Fischer, der die Seegrotte Anfang des vorigen Jahrhunderts als Schaubergwerk für Besucher geöffnet hat.
Eine umfassende Sanierung habe man bereits im Jänner abgeschlossen, berichten die beiden. Seither warte man allerdings auf die Freigabe seitens der Montanbehörde. „Es dauert leider ewig, aber ich hoffe sehr, dass es jetzt bald so weit ist“, so Krebs. Sie ist überzeugt davon, alle Voraussetzungen geschaffen zu haben. Im April habe auch bereits eine Besichtigung vor Ort stattgefunden, nun fehle noch die Endabnahme. „Wir sind wahrscheinlich das sicherste Schaubergwerk Österreichs, aber die behördlichen Mühlen mahlen langsam“, sagt sie.
Seitens des zuständigen Landwirtschaftsministeriums wollte man am Montag auf KURIER-Anfrage zu einem möglichen Freigabetermin nicht Stellung nehmen.
An sieben Tagen pro Woche soll wieder geöffnet werden. „Mit Sonderführungen und einem ausgebauten Kinderprogramm“, verspricht die Betreiberin. „Wir wollen die Seegrotte, die nicht zuletzt auch wegen Europas größtem unterirdischen See, einzigartig ist, als Besuchermagnet erhalten.“ Und sie versichert: „Wir sind darum bemüht, sie wieder zu dem zu machen, was sie einst war: eines der beliebtesten Ausflugsziele vor den Toren Wiens.“
Über 20 Millionen Besucher
Mehr als 20 Millionen Gäste haben das ehemalige Gipsbergwerk schon besucht und die Nachfrage sei ungebrochen, sagt Krebs: „Die Leute rennen uns schon die Türen ein.“ Die Entscheidung, das beliebte Touristenziel zu übernehmen, bereue man nicht: „Wir freuen uns auf die Gäste, wenn sie endlich wieder kommen können. Ich hoffe sehr, dass wir das Sommergeschäft heuer noch mitnehmen können.“
Hintergrund
Die Seegrotte ist ein ehemaliges Gipsbergwerk in der Gemeinde Hinterbrühl, rund 15 Kilometer südlich von Wien, das schon ab 1932 als Schaubergwerk diente
6.200 Quadratmeter Fläche machen den See in der Grotte zum größten unterirdischen See Europas. Er hat keinen natürlichen Abfluss, daher werden jede Nacht rund 50 bis 60 Kubikmeter Wasser in den Mödlingbach abgepumpt. Im Durchschnitt ist der See 1,2 Meter tief
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