Schrems: „Verhöhnung der Bevölkerung“ durch SPÖ-Familientag geortet

Schrems: „Verhöhnung der Bevölkerung“ durch SPÖ-Familientag geortet
Einladung zum Theaterbesuch sorgt nach dem Hochzeitscluster für Wirbel in der Waldviertler Gemeinde.

Nachdem es in Schrems (Bezirk Gmünd) im September zu einer Cluster-Bildung nach einer türkischen Hochzeit gekommen war, wegen der auch der Schremser Bürgermeister Karl Harrer (SPÖ) ins Kreuzfeuer geriet, sind die Wogen im Ort noch nicht geglättet worden. Jüngst sorgte eine Einladung zum SPÖ-Familientag – zumindest bei der Liste Prinz – für Aufregung.

Sie ging wenige Tage nach Bekanntwerden des Schremser Clusters an Parteimitglieder und -freunde hinaus. Der Bürgermeister lud sie samt Familien zu einer Theatervorstellung ins Waldviertler Hoftheater am vergangenen Sonntag ein. Im Frühjahr war noch ein Fest geplant gewesen, Corona-bedingt fand es nicht statt, am 11. Oktober solle ab 15 Uhr jedoch jeder zu einem Getränk zur Einstimmung auf den Theaterbesuch eingeladen sein – so stand es zumindest auf der Einladung.

Umtrunk vorm Theater

Dafür hagelt es nun Kritik von der politischen Opposition: „Einen Personenkreis von zirka 120 bis 150 Menschen inklusive Umtrunk in so einer sensiblen Zeit einzuladen, zeugt von wenig politischem Fingerspitzengefühl und ist eine Verhöhnung der Bevölkerung“, sagte Listenchefin Viktoria Prinz zum KURIER. Zudem habe der Bürgermeister am 22. September eine eMail an die Gemeinderäte geschickt, alle Veranstaltungen abzusagen, „er selbst hält sich aber nicht daran und schickt wenige Tage später die Einladung aus“.

Karl Harrer zeigte sich erbost über die für ihn unverständliche Kritik: „Das war ein Theaterbesuch und keine Veranstaltung, die ich veranstaltet habe. Es haben sich rund 20 Personen angemeldet, jeder hielt sich an die gebotenen Abstandsregeln und Vorschriften. Ich wollte damit das Waldviertler Hoftheater in dieser schweren Zeit unterstützen.“ Einen Umtrunk hätte es unter den Umständen „natürlich nicht“ gegeben. 

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