Schließfach-Coup: Nach NÖ nun auch Bank in Wien betroffen

Tatort-Ermittler am Donnerstag in der betroffenen Bank in Mödling
Neben dem Institut in Mödling wurden auch Kundensafes in einer Bank in Klosterneuburg und in Wien leer geräumt.

Der Schließfach-Coup in der Direktion der Raiffeisen Regionalbank Mödling ist nicht der einzige geglückte Fall einer gewieften Bande. Auch in einem zweiten Institut in Klosterneuburg haben die Täter anscheinend in den vergangenen Tagen zugeschlagen. Wie nun am Freitag bekannt geworden ist, dürfte der Fall auch bis nach Wien spielen. Auch eine Raiffeisen-Filiale in der Muthgasse in Wien-Döbling ist betroffen. Auch in diesem Institut wurden Kundenschließfächer leer geräumt.

Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Korneuburg ist bereits ein entsprechendes Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Täter anhängig. Auch Polizeisprecher Johann Baumschlager bestätigt den zweiten Tatort auf Nachfrage des KURIER. „Die Ermittlungen sind noch im Anfangsstadium“, so Baumschlager.

Schließfach-Coup: Nach NÖ nun auch Bank in Wien betroffen

Das leer geräumte Schließfach eines Kunden in Mödling. Zurück gebliebenen im Safe sind nur die leeren Hüllen seiner Goldmünzen

Wie vom KURIER aufgedeckt, hat eine vermutlich international agierende Tätergruppe das Sicherheitssystem in der Raiffeisenbank in Mödling ausgetrickst und zahlreiche Schließfächer von Kunden geplündert. Mittwochabend hat ein Unternehmer aus dem Bezirk Mödling Alarm geschlagen, nachdem aus seinem Banksafe gut 36.000 Euro fehlten und die Kassette leer geräumt war. Zu den Kunden und Inhabern der Schließfächer zählen zahlreiche bekannte und honorige Persönlichkeiten.

Sie vertrauten auf ein neuartiges Schließfachsystem, laut Bank dank einer Computersteuerung eines der modernsten auf dem Markt. Die Kassetten in verschiedenen Größen sind in einem Hochsicherheitsraum im Keller hinter gepanzerten Türen gelagert. Diesen Bereich betritt der Kunde aber nicht. 365 Tage im Jahr kann man rund um die Uhr aus einem eigenen Raum im Foyer mittels Bankkarte und Zugangsdaten auf den Safe zugreifen. Computergesteuert wird die jeweilige Kassette dann per Lift in ein Ausgabefach geliefert.

Modus Operandi

Nach demselben Modus Operandi dürften die Täter etwa zum gleichen Zeitraum in der UniCredit Bank Austria in Klosterneuburg zugeschlagen haben. Tatort- und Einbruchsspezialisten des nö. Landeskriminalamtes haben den Fall übernommen. Es gilt zu klären, wie die Täter in das computergestützte System eindringen und es überlisten konnten. Von Seiten der Bank Austria heißt es, dass die betroffenen Kunden bereits Bescheid wissen. "Einige wenige Safeboxen in der Safeanlage der Filiale Klosterneuburg, die den höchsten Sicherheitsstandards entspricht, wurden Mitte November aufgebrochen, die Polizei wurde sofort eingeschaltet und ermittelt in der Sache. Alle notwendigen Maßnahmen wurden ergriffen. Die betroffenen Kunden werden direkt und persönlich informiert", erklärt Unternehmenssprecher Matthias Raftl.

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