Wie St. Pöltens Händler zu Osterruhe und Eintrittstest stehen
Roland Drexler von "Farben-Christoph", Elvira Bachinger von "Gutding" und Heinz Scharl von "Buch und Wein Böck" zu den neuen Maßnahmen.
27.03.21, 05:00
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Seit Mittwoch ist gewiss, was schon länger befürchtet wurde: Die immer weiter steigenden Corona-Zahlen in der Ost-Region machen einen neuerlichen Lockdown notwendig.
Neben verschärften Ausgangsbeschränkungen und Distance Learning für Schüler, bringen die neuen Maßnahmen eine von der Regierung als "Osterruhe" bezeichnete Schließung der Geschäfte von 1. bis 6. April mit sich.
Bei überregionalen Handelsobleuten, aber auch bei St. Pöltner Geschäftstreibenden, trifft dies auf Unverständnis.
"Nicht gerechtfertigt"
"Nachdem keine Cluster bekannt sind, die auf den Handel zurückzuführen sind, finde ich eine neuerliche Schließung nicht gerechtfertigt", kritisiert Roland Drexler, Inhaber der Farben-Christoph GmbH in der Mariazellerstraße die neuen Maßnahmen.
Im Handel sei man immer darauf bedacht alle Maßnahmen und Hygienevorschriften einzuhalten. "Es ist wichtig, sich im privaten Bereich ebenso daran zu halten", meint der Geschäftsführer.
"Wissen nicht mehr was erlaubt ist und was nicht"
Elvira Bachinger, die in der Schreinergasse den auf regionale und nachhaltige Produkte spezialisierten Laden "Gutding" betreibt, beobachtet, dass die Verwirrung bei den Menschen mittlerweile oft groß ist. "Weil sich alles so schnell ändert, wissen viele nicht mehr, was erlaubt ist und was nicht." Bevor man etwas falsch mache, bleibe man lieber daheim. "Im täglichen Bedarf ist das natürlich nicht möglich, das kann man Menschen nicht vorenthalten.“
Von den nach Ostern angedachten "Eintrittstests" für den Einkauf, halte sie persönlich nicht viel. "Einerseits wären die Tests allein wegen dem vielen Plastik ein Desaster", so Bachinger, "außerdem würde ich niemandem Lebensmittel vorenthalten."
"Leben geht über Ostern weiter"
Positiver steht Heinz Scharl, der die Buch- und Weinhandlung Böck in Wagram betreibt, dem neuerlichen Lockdown gegenüber. "Da unsere Weinhandlung als systemrelevant gilt, geht unser Geschäftsleben über Ostern weiter."
Zwar müsse er die Bücherregale mit einem Absperrband verhängen, via Click and Collect im Onlineshop, aber auch telefonisch oder per Textnachricht kann man weiterhin Lektüre bei ihm anfordern. "Kunden müssen durch unsere Abholbox nicht einmal zu uns ins Geschäft kommen, um ihre bestellte Ware entgegen zu nehmen", erzählt Scharl.
Seit der Installation Anfang des Jahres werde "Andy - die Abholbox“ sehr gut von den Kunden angenommen. Bald wird Scharl auch eine eigene Abholmöglichkeit in Böheimkirchen eröffnen.
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