Traisentalbahn: Ärger um nächtliche Geisterzüge

Traisentalbahn: Ärger um nächtliche Geisterzüge
Späte Verbindungen ohne Passagiere lassen Anrainer zürnen. ÖBB verteidigen den Fahrplan.

Der KURIER berichtet verstärkt aus der Landeshauptstadt St. Pölten. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Stadt informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Ganz St. Pölten" anmelden.

Wer die letzte Nonstop-Verbindung vom Flughafen Wien-Schwechat nach St. Pölten erwischen will, der darf nicht allzu spät landen. Um 22.03 Uhr fährt der Zug ab und stoppt 55 Minuten später in der Landeshauptstadt.

Wer nächtens von St. Pölten ins Gölsental in den Bezirk Lilienfeld will, der hat keinen Stress. Acht Minuten nach Mitternacht fährt die Diesellok in St. Pölten ab, kurz vor ein Uhr erreicht die Traisentalbahn Hainfeld.

Klimaschutz

Doch wird dieses Angebot eigentlich auch genutzt? Nein, sagt nun ein KURIER-Leser aus St. Veit an der Gölsen. „Um diese Zeit sind nur noch Geisterzüge unterwegs. Man sieht keine Passagiere, dafür hört man das Rattern der Loks. Vielleicht sollte man auch einmal darüber nachdenken, ob so späte Verbindungen überhaupt notwendig sind. Vor allem jetzt, wo alle über den Klimaschutz reden.“

Investitionen

Seitens der Bundesbahnen betont man, „dass ÖBB, Land und VOR in der Fahrplangestaltung dem Wunsch der Region nachgekommen sind“. Zwar werde der Fahrplan immer wieder evaluiert, in dem speziellen Fall verweisen die ÖBB aber auch auf die Lockdowns, die sich auf die Fahrgastzahlen negativ ausgewirkt hätten.

Nichtsdestotrotz soll in die Traisentalbahn kräftig investiert werden. Streckenausbau und die Elektrifizierung (bis 2027) kosten rund 100 Millionen Euro.

Kommentare