Tod am Würstelstand: Warum musste Joachim S. sterben?
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Sein Alkoholkonsum, meint der Angeklagte, sei „ganz normal“. Ob das stimmt, wird bei der Verhandlung am Landesgericht St. Pölten zwar nicht ganz klar, fest steht allerdings, dass der gebürtige Deutsche etwa 25 weiße Spritzer intus hatte, als er am 30. Juli 2021 einen Würstelstand in Waidhofen an der Ybbs besuchte.
Laut Anklage soll er dort mit Joachim S. in Streit geraten sein. Nach einer verbalen Auseinandersetzung soll der 59-Jährige seinem Kontrahenten einen Stoß versetzt haben. S. fiel nach hinten und schlug mit dem Kopf hart auf dem Asphaltboden auf. „Er hat aus den Ohren geblutet“, erinnert sich eine Zeugin.
Nach der Erstversorgung wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus gebracht. Diagnose: Schädelbasisbruch. Wenige Tage später war der 56-Jährige tot. Der Niederösterreicher starb aber nicht an den Folgen der Kopfverletzungen, dem Mostviertler wurde ein Infektion im Krankenhaus zum Verhängnis.
An den tragischen Vorfall will der Angeklagte jedenfalls keine Erinnerung mehr haben. Er könne sich nicht erklären, warum er nach einem Lokalbesuch den Würstelstand überhaupt noch aufgesucht hatte. „Ich bin am nächsten Morgen mit einem Kater aufgewacht. Später wurde mir erzählt, was passiert war.“
Frau soll Ermittler angelogen haben
Neben dem Deutschen sitzt noch eine weitere Person auf der Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten wirft der Frau vor, bei der Polizei falsch ausgesagt zu haben. Sie habe damit den mutmaßlichen Täter schützen wollen. Sie bestreitet das vehement. „Warum sollte ich das tun?“, betont sie.
Sie kenne den 59-Jährigen, der wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt ist, nur vom Sehen, mehr nicht. Ihr Freund, ein ausgebildeter Sanitäter, habe am Ort des Geschehens sofort Erste Hilfe geleistet, die Vorwürfe seien allesamt falsch.
Licht in die verworrene Angelegenheit soll die Befragung weiterer Zeugen bringen – der Prozess wurde vertagt.
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