Derzeit noch von Baustellengittern umzäunt, macht der fein gegliederte kreisförmige Ziegelbau bereits jetzt die täglich Tausenden Autofahrer an der Verkehrsdrehscheibe neugierig. Das Objekt wurde von der Künstlergruppe "Breathe Earth Collective“ als bewusster Gegensatz zum Verkehrsknotenpunkt Europaplatz geplant.
Es soll wie ein grünes Tor zur verkehrsberuhigten Innenstadt wirken. Ein Teil des neuen verkehrsreduzierten Promenadenrings wird ebenfalls am Donnerstag eröffnet. Mit den speziellen Ziegelformen und einem Bewässerungssystem soll der Windfänger einen luft- und lichtdurchlässigen Raum bescheren, der Nistplätze für Vögel und Insekten schafft sowie Verkehrslärm und Feinstaub entgegenwirkt.
Familien-Manufaktur als Hersteller
In und um die aus 16.000 Ziegeln gemauerte Skulptur herum laden Bäume und Bänke zum Rasten ein. Bestellt wurden die Ziegel beim regionalen Ziegelbrenner Nicoloso in Pottenbrunn. Das ist eine seit dem Jahr 1867 produzierende Familien-Manufaktur.
Die Errichtung des Windfängers war politisch nicht unumstritten. Die SPÖ St. Pölten musste den Bau im Gemeinderat alleine beschließen. Vor allem die Kosten von 860.000 Euro stießen auf Kritik.
Kritik am Standort
Auch der Standort für die grüne Erholungsinsel am lauten und verkehrsüberfluteten Europaplatz wurde von Skeptikern ins Treffen geführt. In Verbindung zum neuen Promenadenring werde der Windfänger das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität der Innenstadt nachhaltig prägen, stand Bürgermeister Matthias Stadler unerschütterlich hinter dem Projekt.
Ob der Windfänger das schon im Vorfeld mehrfach verliehene Prädikat als ein neues Wahrzeichen der Stadt tatsächlich von der Bevölkerung zugesprochen bekommt, wird sich aber erst weisen.
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