Lounge-Feeling statt Badbuffet am Ratzersdorfer See
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Füße in den Sand, eine angenehme Brise vom Wasser und einen kühles Getränk in der Hand - wer Urlaubsfeeling wie dieses sucht, muss nicht stundenlang Richtung Süden fahren, sondern lediglich in den Norden der Landeshauptstadt. Konkret ans Südufer des Ratzersdorfer Sees, wo die Seelounge von Gastronom Manuel Pemmer liegt.
Ambiente passend zum See
Wo bis vor fünf Jahren noch Waschbetonplatten den Boden des ehemaligen Parkbuffets zierten, liegt heute edler Holzboden. "Als ich das Lokal übernahm, haben wir den Außenbereich komplett neu gestaltet und aufgefrischt, damit er zum See passt", zeigt sich der Gastronom stolz.
Als der KURIER den 34-Jährigen am vergangenen Donnerstagvormittag zum Interview trifft, liegt noch ein arbeitsreicher Tag vor dem See-Gastronomen. Nicht nur die erste Hitzewelle des Jahres lockt bereits zahlreiche Badegäste an den See, auch die Fußball-Europameisterschaft wird für Zustrom sorgen. Abends werden Fans von Alaba und Co. hier beim Public Viewing direkt im Gastgarten mitfiebern, wenn die österreichisch Elf um den Einzug ins Achtelfinale kämpft. Nicht nur die Highlights, alle Spiele werden in Pemmers Seelounge übertragen.
Veranstaltungen für alle
"Hier soll sich jeder wohlfühlen - vom Baby bis zum Pensionisten", meint der Wirt dazu. Dieser Grundsatz zieht sich auch durch den restliche Veranstaltungskalender der Seelounge. Mit Schlagerabenden holt Pemmer auch (aber nicht ausschließlich) die älteren Semester mit ins Boot. Happenings wie "House am See" oder "Flair am See" (Cocktailabend) eher eine jüngere Zielgruppe an.
Das Handwerk als Koch und Kellner wurde dem 34-Jährigen bereits von seinem Vater in die Wiege gelegt, der in Wagram ein Lokal betrieb. Mit der Übernahme der Seelounge ging Pemmer dann eigene Wege. Nachdem das Geschäft hier am See eher auf die Sommermonate beschränkt ist, übernahm er gemeinsam mit Unternehmerpartner Thomas Schuster auch das Nachtlokal "Infinity" in der Landeshauptstadt.
Jugend braucht Nachtgastro
Während am Ratzersdorfer See das Geschäft schon wieder gut anläuft, sei die Partystimmung dort auch noch etwas verhalten. "Wir dürfen nur wenige Gäste hineinlassen, zwischen den Tischen sind Plexiglaswände aufgestellt und an der Bar darf niemand sitzen - da kommt einfach wenig Feeling auf", so der Chef. Mit den von der Regierung angekündigten Öffnungsschritten erhofft er sich aber bald Besserung - nicht nur für sein Lokal, sondern auch für die Jugend.
"Die Jugendlichen sind momentan schon arm, ich hätte auch nicht nur zu Hause sitzen können", zeigt Pemmer Verständnis für die oft lautstarken Treffen von Jugendlichen am Parkplatz des Sees. Vandalismus, von dem auch sein Lokal vor wenigen Wochen betroffen war und die Raserei am Parkplatz, verstehe er hingegen nicht.
"90 Prozent verhalten sich normal und wollen sich einfach nur gemeinsam Treffen. Wegen einiger wenige kommen aber die Falschen zum Handkuss", meint der Wirt. Nach den Lockdowns merke er aber auch jetzt schon eine Besserung der Lage.
Klassische und leichte Kost
Als Unternehmer habe er sich "ganz gut" über die coronabedingten Zwangspausen retten können. Vor allem seine Feuerflecken-Abende, die er jeden Mittwoch und Donnerstag auch während des Lockdowns veranstaltete, kamen gut an. "Die Kunden haben ihre Portionen bestellt und sich dann in die Wiese rund um den See zum Essen gesetzt", erzählt er.
Kulinarisch möchte er in der neuen Saison auch mit Grillabenden oder italienischen Themennächten aufwarten."Grundsätzlich bietet unsere Karte wenige Ausgefallenes", berichtet Pemmer. Neben Hausmannskost und Burgern überzeugt die Seelounge vor allem mit leichter Kost wie Salatvariationen für heiße Tage. Besonders gut komme auch das wechselnde Mittagsangebot an: "Viele aus den umliegenden Unternehmen verbringen in ihrer Mittagspause gerne mit einer Auszeit am See", so Pemmer.
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