Gewalt gegen Heimbewohner? Prozess gegen vier Pfleger in St. Pölten

Das Paradebeispiel ist das Pflege-Thema
Vier ehemalige Mitarbeiter einer Einrichtung im Bezirk Tulln müssen sich vor Gericht verantworten - bis zu 20 mutmaßliche Opfer.

Am Landesgericht St. Pölten beginnt am 25. Jänner 2023 ein mehrtägiger Prozess gegen vier Angeklagte um Vorfälle in einem Pflegeheim in Sitzenberg-Reidling (Bezirk Tulln). Drei Frauen und ein Mann sind wegen Quälens und/oder Vernachlässigens sowie sexuellen Missbrauchs wehrloser Personen und fortgesetzter Gewaltausübung angeklagt, teilte Gerichtssprecherin Birgit Eisenmagen mit. Es soll 20 Opfer geben.

Die Schöffenverhandlung dreht sich den Angaben zufolge um eine Vielzahl von Vorwürfen. Die Angeklagten sollen etwa pflegerische Maßnahmen absichtlich verletzend oder zu forsch durchgeführt haben. Außerdem sollen stark sedierende Medikamente eigenmächtig verabreicht worden sein.

Bis zu zehn Jahre Haft drohen

Die Anklage bezieht sich auf die Jahre 2020 und 2021. Im Fall einer Verurteilung beträgt der Strafrahmen ein bis zehn Jahre Haft. Der zweite Prozesstag findet laut der Sprecherin am 26. Jänner statt, weitere Termine sind für Februar und März geplant.

Der Verdacht war Ende März 2021 öffentlich bekanntgeworden. Die Angeklagten sind nicht mehr für den Heimbetreiber Senecura tätig.

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