„Aufs Eisbaden sollte man sich gut vorbereiten. Einfach so, ohne Training, in den kalten See zu gehen, würde ich niemandem empfehlen“, sagt Einicher, der mittlerweile durchaus als Experte in Sachen Eisbaden bezeichnet werden kann.
Vorbereitung ist alles
Er selbst hat sich monatelang mit kaltem Duschen den Umgang mit der Kälte antrainiert und dann erst seinen ersten Eisbade-Versuch im Ratzersdorfer See gewagt. „Seit zwei Jahren ist das wöchentliche Eisbaden zu meinem persönlichen Gesetz geworden. Im Laufe der Zeit haben sich mir immer mehr Leute angeschlossen und so ist dann unsere kleine Community entstanden“, berichtet der 30-Jährige.
Anfang 2020 hat sich der St. Pöltner auch noch professionelle Tipps für sein außergewöhnliches Hobby geholt. Im Kälte- und Mindmanagement-Seminar „Keep on Cooling“, geleitet von Kältetrainerin Sonja Flandorfer, beschäftigte er sich mit der international bekannten Wim-Hof-Methode. Entwickelt vom Niederländer Wim Hof, besagt sie, dass man durch fokussiertes Atem- und Kältetraining, welches das Eisbaden ebenfalls umfasst, sein persönliches Stresslevel reduzieren kann und das Immunsystem dadurch ebenfalls gestärkt wird.
„Eisbaden ist ein natürliches Heilmittel. Ich hatte seit Ende des Jahres 2018 keine Erkältungen oder Krankheiten mehr“, so Gregor Einicher.
Boost für Körper & Seele
Außerdem sieht er im Eisbaden einen regelrechten „Boost für die Tiefgründigkeit“. Durch die extreme Kälte, die man in diesem Moment verspürt, würden äußere Einflüsse komplett wegfallen und man kann sich ausschließlich auf sich und seinen Körper konzentrieren. „Die Kälte holt einen zurück in den Moment und so gelingt es einem, eine kurze, aber extrem hochwertige Zeit mit sich selbst zu verbringen“, erläutert der Extremsportler.
Obwohl sich die Gruppe seit über zwei Jahren regelmäßig trifft, bleibt der Sprung beziehungsweise der Gang ins kalte Wasser eine Herausforderung. „Es ist jedes Mal eine Überwindung und wird nie ein sprichwörtlicher Spaziergang werden“, sagt Gregor Einicher. Wichtig ist dem Gruppenleiter außerdem, dass der gemeinsame Sport nicht zum Wettbewerb wird. Die individuelle Herangehensweise eines jeden Einzelnen soll respektiert und nicht beurteilt werden.
Wer sich einen Eindruck von den wöchentlichen Treffen verschaffen möchte, kann auf dem Youtube-Kanal „Der Stapelmann“ vorbeischauen. Dort zeigen selbst gefilmte Videos, wie sich die Männer jedes Mal überwinden, ins kalte Wasser zu tauchen. Wer selbst einen Versuch wagen möchte, ist bei den St. Pöltner Eisschwimmern jederzeit herzlich willkommen.
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