Der letzte Satz: St. Pöltens Domkapellmeister verabschiedet sich

Der letzte Satz: St. Pöltens Domkapellmeister verabschiedet sich
Nach 30 Jahren als musikalischer Leiter geht Otto Kargl als Domkapellmeister in Pension.

Zu Maria Empfängnis 1992 dirigierte Otto Kargl seine erste Messe als St. Pöltens Domkapellmeister. 30 Jahre später legt er diese Funktion mit einer Messe zu Maria Himmelfahrt zurück.

Kirchenmusik ein Leben lang

Das Programm wird mit der kleinen Orgelsolomesse von Joseph Haydn dasselbe sein: „Sie steht stellvertretend für alle kleinen wie großen Kostbarkeiten, die das mehr als 1.000-jährige Repertoire der Musica Sacra zu bieten hat“, erklärt der scheidende Leiter. „Solange dieses Repertoire nicht verloren geht, geht auch die Kirche nicht verloren.“ 

Nach seinem Studium an der Grazer Musikhochschule Kirchenmusik in den Fächern Orgel und Instrumentalpädagogik zog es den Steirer 1984 als Regionalkantor nach St. Pölten. Seither wirkte mit ihm ein treuer Hüter der „Musica Sacra“, wie nicht zuletzt das von ihm initiierte gleichnamige Festival zeigt.

Nicht mehr in der Funktion des Domkapellmeisters wird Kargl dort am 11. September mit der Domkantorei St. Pölten, der cappella nova graz und dem L’Orfeo Barockorchester „Ein Deutsches Requiem“ von J. Brahms zur Aufführung bringen. Nach der cappella nova graz, gründete Kargl selbst auch die St. Pöltner Domkantorei.

Erster Kontakt zur Kirche, Liturgie und Texten

Als „schönsten Teil“ seiner Arbeit als Domkapellmeister bezeichnet Kargl aber die musikalische Arbeit mit Menschen: „Viele junge Menschen wurden in den vergangenen Jahren in der Dommusik ,sozialisiert’, wurden in vielen Proben mit Musik und starken Bibeltexten konfrontiert“, erklärt Kargl, der am diözesanen Konservatorium für Kirchenmusik Gregorianik und Chordirigieren unterrichtete. So öffne man den Zugang zu Kirche, Liturgie und ihren Texten.

Der letzte Satz: St. Pöltens Domkapellmeister verabschiedet sich

Otto Kargl

Denn Sakralmusik sei für den musikalischen Leiter mehr als nur Rahmenprogramm: „Für mich ist Kirchenmusik kein Schmuck oder oberflächliche musikkulinarische Kost. Sie ist eine der vielen Möglichkeiten, theologische Inhalte sinnlich und menschlich zu vermitteln“, erklärt Kargl.

Seine Nachfolge als Domkapellmeister und am Konservatorium wird ab 1. September 2022 Valentin Kunert antreten.

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