Auftakt für neuen St. Pöltner Domkapellmeister
Die sakrale Musik in der Landeshauptstadt kann auf eine mehr als 1.200-jährige Tradition zurückblicken. Mit 1. September begann in dieser Geschichte ein neues Kapitel.Geschrieben wird es künftig von Valentin Kunert, der seither der neue Domkapellmeister der Diözese St. Pölten ist. Sein Vorgänger Otto Kargl hat sich mit Ende August nach mehr als 30 Jahren in dieser Position in den Ruhestand verabschiedet.
Fast genauso lange schlägt das Herz des 35-Jährigen auch schon für die Kirchenmusik. „Den Anstoß gaben Gottesdienstbesuche mit der Familie und mein Großvater: Er schenkte meinem Bruder eine kleine Orgel. Ich war damals fünf. Natürlich wollte ich das machen, was mein älterer Bruder lernt“, erzählt Kunert über seine musikalischen Anfänge während seiner Kindheit im deutschen Rheinland.
Mit zwölf an der Orgel
Bereits mit zwölf begleitete er erste Gottesdienste, bis er später Kirchenmusik in Köln und Stockholm studierte. Nach seinem Kapellmeister-Studium in Detmold begann er 2015 seine Laufbahn als Kapellmeister in Berlin.
Seit 2019 war er bis zuletzt als Bezirks- und Domkantor am Dom zu Wetzlar im deutschen Bundesland Hessen tätig. „Musik ist für mich Bewegung. Ob als Kapellmeister, Instrumentalist oder Sänger: Man lernt an unterschiedlichen musikalischen Wirkungsstätten enorm viel“, erklärte er nun seinen Wechsel nach St. Pölten.
Vielfalt erlebbar machen
Kunert liege vor allem daran, die „kirchenmusikalische Vielfalt umfänglich in Liturgie und Konzert erlebbar zu machen“. Denn: „Kirchenmusik kann mehr als eine klassische Messe nach der anderen von Sonntag zu Sonntag“, ist der 35-Jährige überzeugt. „Außerdem kann der Reiz sein, den jahrhundertealten Messtext mit neuen Elementen zu kombinieren und in ein neues Bezugsfeld zu rücken.“ Genau das geschehe etwa bei Aufführungen von Ramirez „Misa criolla oder Palmeris Misa tango“.
Anlässlich des Tags der Kirchenmusik am 20. November bringt der Domchor gemeinsam mit dem Domorchester während des Bischöflichen Hochamts um 10.30 Uhr Haydns „Missa in Angustiis“ zur Aufführung.
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