Regionen stehen für die Kultur Modell
Im Doppelbudget des Landes für 2022/23, das in den nächsten Tagen im Niederösterreichischen Landtag ansteht, wird für die Kulturförderung ein stolzer Anteil von 132 Millionen Euro reserviert. Gut angelegtes Geld, denn längst wird das Kulturgeschehen im Lande nicht mehr als „Subventionsschlucker“ angesehen. Denn die touristische Wertschöpfung aus dem kulturellen Geschehen ist mittlerweile enorm. In der am Dienstag von der Landesregierung einstimmig beschlossenen neuen NÖ Kulturstrategie spielt die Symbiose Kultur und Tourismus eine Hauptrolle.
„Mittlerweile haben wir jährlich mehr als 2,5 Millionen Kulturtouristen in der Hochkultur und in der Regionalkultur. Alleine in Niederösterreich erwirtschaftet die Kunst- und Kulturbranche jährlich eine Wertschöpfung in der Höhe von 1,35 Milliarden Euro und sichert damit über 30.000 Arbeitsplätze in allen Regionen des Landes ab“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Noch mehr Kulturgäste ins Land zu locken, bleibe ein Ziel in der Kulturstrategie. Darüber hinaus gelte es, die künstlerische Vielfalt in Niederösterreich sicherzustellen, aktuelle Entwicklungen stärker einzubinden und das Kulturangebot weiter ausdehnen. Das Strategieprogramm wurde mit dem NÖ Kultursenat und mit Künstlern erarbeitet.
Handlungsfelder
Fünf konkrete Handlungsfelder für die Kulturarbeit der nächsten fünf Jahre wurden erstellt, konkretisierten Mikl-Leitner und der Chef der Kulturabteilung, Hermann Dikowitsch.
- Als erster Punkt soll ein Hauptaugenmerk auf eine intensive kulturelle Versorgung von Familien und Kindern gerichtet werden. Das europaweit einzigartige „Kinder-Kunstlabor“, das in St. Pölten errichtet wird, nannte Mikl-Leitner als ein Beispiel.
- Als zweites Thema steht die Digitalisierung in der Kunst- und Kulturszene, etwa über Podcast-Angebote zu relevanten Themen am Strategieplan.
- Drittens werden Nachhaltigkeit und Klimaschutz, unter anderem mit „Green Events“ oder „Green Filming“ einen hohen Stellenwert bekommen.
- Die bereits praktizierte Vernetzung von Kultur und Tourismus und der Nutzen daraus wird als vierter Schwerpunkt angeführt.
- Das fünfte Handlungsfeld beschreibt die Schaffung attraktiver Kulturmodellregionen. Mikl-Leitner nannte dazu den Semmering, der „wachgeküsst“ werden soll, und das Projekt der Kulturhauptstadt St. Pölten im Jahr 2024. Die Renovierung des Festspielhauses, die Aktivierung der Synagoge und das bis dahin erbaute „KinderKunstlabor“ wurden als Highlights in der Neupositionierung genannt.
Festgehalten wird im neuen Kulturplan an den eingespielten Großevents, wie dem Theatersommer, den Landesausstellungen oder dem Viertelfestival. Für die Landessammlungen mit sechs Millionen Exponaten und die Förderung heimischer Kunst im Ausland gibt es eigene Strategiepläne.
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