Referentinnen abseits der „typischen Grünen Blase“
Landestagung. Wenn sich die Grünen NÖ auf Landtagswahlen vorbereiten, dann ist Basisarbeit angesagt. So traf man sich am Sonntag im City-Hotel in St. Pölten, um in Workshops die Forderungen für den Wahlkampf aufzustellen. Davor gab es noch die Vollversammlung der grünen Gemeindevertreter, bei der gleich drei Referentinnen auftraten, die alle nicht aus der eigenen Partei kommen: Barbara Blaha vom eher linken Institut Momentum, Klimaaktivistin Lena Schilling und Ines Stilling, Generalsekretärin im Sozialministerium.
Warum es zu dieser Auswahl gekommen ist, erklärte Landessprecherin Helga Krismer so: „Wir haben heute Gäste und Keynote-Speaker, die nicht aus der typischen Grünen Blase kommen, sondern uns ihre Standpunkte vermitteln und uns vielleicht eine andere Sichtweise geben. Es sind Streiterinnen wie Lena Schilling, Barbara Blaha und Ines Stilling, die polarisieren und die für ihre Überzeugung kämpfen.“ Dieser Zugang sei auch für die Grünen wichtig, „weil Niederösterreich das Kernland der ÖVP mit der stärksten ÖVP-Truppe im Mitbewerb ist“.
Stilling sprach über die soziale Zukunft, das „Füreinander da sein“, und Barbara Blaha über den Digitalbereich. Lena Schilling, die als Aktivistin an der Straßenbesetzung im Bereich des geplanten Lobautunnels federführend teilgenommen hatte, gab unter anderem auch persönliche Einblicke in ihre Erlebnisse in Wien. Für Grüne spannend, weil Lobautunnel und die durch die grüne Ministerin abgesagten Straßenbauprojekte sicher ein Wahlkampfthema werden.
Gemeinderäte als Stütze
Helga Krismer sprach bei dem Treffen auch die entscheidende Rolle der Grünen in vielen Gemeinderäten des Landes an: „Wir Grüne in Niederösterreich haben den Rückenwind der tollen Ergebnisse bei den letzten Gemeinderatswahlen und kämpfen für ein gutes Leben für uns alle. Klimaschutz, Artenschutz, öffentlichen Verkehr, erneuerbare Energien sind keine Nebenschauplätze, sondern die Themen der Jugend und betreffen das Leben aller in unserem Bundesland.“
Und sie verlangte, dass von den Grünen Mut ausstrahlt. Als Gegenpol der Angst, die in der Gesellschaft um sich greift. Krismer: „Die Menschen haben Angst bei den Kriegsbildern, vor dem Coronavirus und die Jugend hat Angst, dass ihre Zukunft den Bach runtergeht.“
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