Rechtsextreme "Graue Wölfe" in Gänserndorf angezeigt

Rechtsextreme "Graue Wölfe" in Gänserndorf angezeigt
Ein FPÖ-Landtagsabgeordneter erstattete Anzeige, nachdem ein Autoaufkleber auf die türkisch-nationalistische Gruppierung hindeutete.

Am vergangenen Freitag wurde im Bezirk Gänserndorf ein Auto fotografiert, welches eindeutige Aufkleber der radikal-islamistischen "Grauen Wölfe" an der Heckscheibe angebracht hatte. Das Bild wurde dem FPÖ-Landtagsabgeordneten Dieter Dorner zugespielt, woraufhin er eine Anzeige bei der Polizei erstattete.

"Die ultranationalistischen türkischen Grauen Wölfe zählen zu den größten Feinden unserer Demokratie und unseres Rechtsstaates. Leider ist es immer noch möglich, dass sich diese Radikal-Islamisten in Niederösterreich frei bewegen und organisieren können", sagt Dorner.

Auf dem Fahrzeug sind zwei Motive zu erkennen, die sich den "Grauen Wölfen" zuordnen lassen, meint Dorner. Zum einen die Abbildung eines "garuen Wolfes" sowie drei Halbmonde, welches das Parteilogo der rechtsextremen "Partei der Nationalistischen Bewegung" in der Türkei ist, so der Landtagsabgeordnete der FPÖ. Die drei Halbmonde stehen oft für einen Neo-Osmanismus, der Nationalismus mit islamischen Elementen verbindet.

Rechtsextreme "Graue Wölfe" in Gänserndorf angezeigt

Seit März 2019 ist die Verwendung dieser Symbole verboten und strafbar. "Ich habe Anzeige erstattet, die Meldung an das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in die Wege geleitet und erwarte mir ein hartes Durchgreifen der Behörde", sagt Dorner.

Wer sind die "Grauen Wölfe"

Zuletzt aufgefallen sind mutmaßliche anhänger der "Grauen Wölfe" im Rahmen der Demonstrationen im Sommer 2020 in Wien-Favoriten. In Österreich gilt die „Türkische Föderation“ als Ableger der ultranationalistischen MHP (die mit Erdoğans AKP in der türkischen Regierung sitzt – und deren Anhänger als "Graue Wölfe" bezeichnet werden). 

Die Grauen Wölfe werden vom „Bündnis Antifaschistische Solidarität“ als rechtsradikal eingestuft. Dem linken Netzwerk zufolge ging die Gewalt bei den Kundgebungen in Favoriten vor allem von den "Grauen Wölfen" und Erdoğan-Anhängern aus, die demonstrierenden Frauen mit dem Umbringen gedroht hätten.

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