Poysdorf: Ex-Bürgermeister mussten in den Zeugenstand

Poysdorf: Ex-Bürgermeister mussten in den Zeugenstand
Ehemalige Rathausbeamte sollen die Stadtgemeinde um 2,2 Millionen Euro betrogen haben.

Amtsmissbrauch, Betrug und Geldwäscherei – die Anklage gegen zwei ehemalige Poysdorfer Rathausbeamte wiegt schwer. Ihnen wird vorgeworfen, die Stadt um 2,2 Millionen Euro erleichtert zu haben. Mehr als 20 Jahre lang sollen sie deutlich mehr Gehalt bezogen haben, als ihnen zustand. Ende 2020 erstattete Thomas Grießl, der bis vor wenigen Tagen Bürgermeister war, Anzeige. Am Donnerstag ging der Gerichtsprozess in die zweite Runde.

Die Causa reicht bis ins Jahr 1993 zurück: Damals gewährte der Gemeinderat den beiden hochrangigen Beamten – der eine Stadtamtsdirektor, der andere Finanzverwalter – einen finanziellen Zuschuss für ihre Leistungen. Daraus wurde jedoch eine höhere Diensteinstufung, was beiden deutlich mehr Gehalt einbrachte.

Beschuldigte bekannten sich nicht schuldig

Viele Jahre blieb diese unzulässige „Beförderung“ unbemerkt. Erst 2020, als die Pensionierung des Finanzchefs anstand, fielen dem Land und der Gemeinde Ungereimtheiten auf. Um den Betrug zu vertuschen, sollen die Angeklagten das Gemeinderatsprotokoll aus dem Jahre 1993 manipuliert haben.

Beide Beschuldigte bekannten sich nicht schuldig. Der Finanzverantwortliche betonte, sich stets beim Land und dem Bürgermeister rückversichert zu haben, auch was die unrechtmäßige Auszahlung längst verfallener Urlaubstage betreffe.

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