Polit-Hickhack um Aus für Neurologie in Mauer

Mit 90 Betten wird rund ein Viertel der Bettenkapazität im Klinikum Mauer ausgelagert
Agentur-Chefs informierten Mitarbeiter. 13.000 unterschrieben bereits für den Standort Mauer

Landesklinik. Die Absiedelung der Neurologie aus der Landesklinik Mauer sei eine unwiderrufliche Entscheidung. Diese und dazu weiter führende Informationen über die künftige Spitalsstruktur im Mostviertel hatten die Chefs der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) bei einer Mitarbeiterversammlung im Klinikum Mauer im Gepäck. Während die LGA versucht, Info-Lücken zur Umstrukturierung zu füllen, wächst sich das Thema zum politischen Zankapfel aus.

13.000 Personen haben bereits gegen den Neurologie-Abzug unterschrieben. LGA-Vorstand Helmut Krenn, die neue Chefin der „Gesundheit Mostviertel GmbH“, Gabriele Polanezky, und der medizinische LGA-Direktor Markus Klamminger standen am Mittwoch den Mitarbeitern Rede und Antwort. Corona-bedingt waren nur 100 Personen zugelassen.Ein „über weite Strecken sehr konstruktiver Austausch“, berichtete LGA-Sprecher Bernhard Jany. Dabei sei der Belegschaft die Einbindung in die Detailplanung der neuen Struktur und den 170 betroffenen Mitarbeitern sichere Jobs zugesagt worden, so Jany. Als gesittet, aber kontroversiell beschrieb Betriebschef Wolfgang Schoder die Stimmung. „Uns wurde der Diskurs angeboten, die Entscheidung aber als fix dargestellt“, sagte er. Klar sei, dass eine „qualitätsvoll funktionierende Einheit“ zerschlagen werde und mit dem Abzug nach Melk Know-how verloren gehe.

Polit-Hickhack um Aus für Neurologie in Mauer

Betriebsratsobmann Wolfgang Schoder

Polit-Protest

Während zwar die für die LGA zuständigen Landespolitiker das heiße Thema noch nicht aufgegriffen haben, wird es parteipolitisch ordentlich befeuert. Dabei bilden sich spannende Synergien: Die Amstettener SPÖ unterstützt die Petition zum Erhalt der Neurologie in Mauer. Auch die Abgeordnete Silvia Moser und Amstettens Stadtvize Dominic Hörlezeder von den Grünen fordern das und kritisieren Amstettens SPÖ-Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Die Schließung der Neurologie unter allen Umständen zu verhindern, sei ein Konsens in der schwarz-grünen Stadtregierung Amstettens, behaupten sie. ÖVP-Stadtchef Christian Haberhauer ist da diplomatischer. „Der Standort Mauer muss eine Zukunftsperspektive haben, dort erarbeitetes Wissen darf nicht verloren gehen“, sagt er.

Polit-Hickhack um Aus für Neurologie in Mauer

"Neurologie muss bleiben", fordern Amstettens Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder (Grüne) und die Grüne Gesundheitssprecherin Gabriele Moser

Kommentare