Gesperrtes Bad in NÖ: Neubau hat für Bürgermeisterin höchste Priorität

Das Stadtbad Pöchlarn konnte wegen schwerer Schäden heuer nicht mehr geöffnet werden
Der Schock über die dauerhafte Sperre des beliebten Stadtbades ist in der Nibelungenstadt Pöchlarn noch nicht verwunden. Die grüne und erfrischende Freizeit- und Erholungsanlage im Stadtzentrum fehlt und ist gerade jetzt an Tagen jenseits der 30 Grad in aller Munde. Pöchlarns Bürgermeisterin Barbara Kainz (ÖVP) versteht den Unmut und hat für das Projekt „Neues Stadtbad“ die höchste Priorität ausgerufen.

Das großflächige Areal samt der großzügigen Schwimm- und Badeanlagen mit der 50-Meter-Rutsche und dem beliebten Badrestaurant fehlt sehr. Nachdem wegen eines Rohrbruchs beim Befüllen des Schwimmbeckens zuerst die Baderöffnung verschoben wurde, tauchten dann zu Beginn der Saison weitere schwere Schäden in den unterirdischen Badinstallationen auf.

Pöchlarns Bürgermeisterin Barbara Kainz (ÖVP)
Schließlich musste die Bürgermeisterin die gänzliche Sperre des früheren Badeparadieses, das 1970 eröffnet wurde, verkünden.
Herbe Kritik und zahlreiche Beschwerden aus der Bevölkerung folgten. Dass die Stadt vergünstigte Karten und Shuttlebusse für die nächstgelegene Freibäder in Melk und Marbach anbietet, dämpft den Ärger bei den Pöchlarnern nur mäßig.
Neues Bad
"Wir brauchen ein Bad und werden auch wieder eines bekommen. Das hat für mich höchste Priorität“, sagt Kainz im KURIER-Gespräch. Der Bevölkerung hat sie nun in einem offenen Brief die weitere Vorgangsweise geschildert. "Unser Ziel ist es, die grüne Oase im Zentrum unserer Stadt zu erhalten und zu einem modernen, einladenden Freizeitzentrum weiterzuentwickeln“, heißt es in dem Schreiben der Stadtchefin.
"Es wäre schlicht ein Wahnsinn, dieses Areal aufzugeben und dort Wohnungen zu bauen“, sagt Kainz. Das Positive an den Reaktionen aus der Bevölkerung seien die Vorschläge und Wünsche, die sie ebenfalls erhalten habe. Dieses Material und die Erfahrungen aus Erkundungstouren in anderen Bädern seien nun die Basis für die Planung des neuen Freibads, die eine Schwimmbadfirma vornehmen wird.

Einfließen werden da auch erste Überlegungen, die die Stadtregierung schon 2017 zur Baderneuerung erarbeitet habe, kündigt Kainz an. Im Herbst soll der Gemeinderat mit der Konzeption des neuen Stadtbades befasst und dann möglichst schnell auch die Beschlüsse zur Erneuerung gefasst werden, kündigt sie an.
Baulich sei ein Schwimmbereich, ein sicherer Wasserbereich für Kleinkinder sowie ein abenteuerlicher Wasserspielplatz gewünscht, skizziert Kainz in ihrem Brief die Vorgaben an die Planungsfirma.
Finanzierung
Klar sei auch, dass der Neubau für die Kleinstadt Pöchlarn eine finanzielle Herausforderung wird, aber aus ihrer Sicht machbar ist, sagt die Bürgermeisterin. "Wir hoffen bei der Umsetzung auch auf Unterstützung von außen und werden auf alle zur Verfügung stehenden Förderstellen zugehen“, kündigt sie an.
Wie hoch der Investitionsbedarf sein wird, kann aber erst nach dem Vorliegen der Pläne für das neue „Nibelungenbad“ abgeschätzt werden.
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