Plauderbankerl als ein Zeichen gegen Einsamkeit

Plauderbankerl als ein Zeichen gegen Einsamkeit
Bereits hundert Sitz- und Gesprächsgelegenheiten in der Erzdiözese Wien aufgestellt.

Laut einer Befragung haben rund 372.000 Menschen in Österreich niemanden für persönliche Gespräche. Ein Problem, „das durch die Corona-Krise massiv verschärft wurde“, so Caritas-Direktor Klaus Schwertner. Was aber tun gegen Sprachlosigkeit und Einsamkeit, die krank machen?

Die Caritas lädt zum Gespräch. Einerseits mit dem Plaudernetz. Die Hotline (05 1776 100) versammelt mehr als 4.600 Freiwillige, die ein offenes Ohr haben. Für einen Plausch über Gott und die Welt. Und die Resonanz ist enorm. 25.000 Gespräche mit 625.000 Minuten wurden seit April 2020 geführt.

100 Plauderbankerl

Um aber zur Stimme vielleicht auch ein Gesicht bieten zu können, wurde von der Caritas das Projekt „Plauderbankerl“ ins Leben gerufen. Eine blaues Taferl zeigt an: Wer sich hierhersetzt, möchte auch gerne ins Gespräch kommen.

Am Mittwoch wurde nun das bereits hundertste Plauderbankerl in der Erzdiözese Wien (Wien und östliches NÖ) eröffnet. Und zwar mitten am Klosterneuburger Rathausplatz. Ein „Signal gegen die Einsamkeit, ein Signal für das Miteinander“ sei damit gesetzt, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Eröffnung. Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager wies auf die Herausforderungen hin, wenn die Gesellschaft immer älter wird. Man habe bereits das Projekt „Gut leben mit Demenz“ gestartet, das Plauderbankerl sei ein weiteres Angebot in diese Richtung.

Rast- und Gesprächsort

Schwertner betonte, dass man das Thema Einsamkeit damit in den öffentlichen Raum hole, um darauf aufmerksam zu machen. „Wer sagt schon gerne, dass er einsam ist? Niemand! Man muss sich aber nicht dafür genieren. Das wollen wir mit den Plauderbankerln signalisieren“.

Dass das Plauderbankerl am Klosterneuburger Rathausplatz ein gern und oft besuchter Rast- und Gesprächsort wird, davon sind alle überzeugt. Weitere Bankerl werden folgen.

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