Petition für neue Donauuferbahn soll Bürgermeister umstimmen
Persenbeug. „Wenn auch nicht sofort, aber wir sind überzeugt, dass diese Bahn in der Zukunft wieder aktiviert wird. Es geht nicht anders.“ Christa Kranzl, die frühere SPÖ-Staatssekretärin und jetzige Listen-Gemeinderätin in Persenbeug-Gottsdorf (Bezirk Melk) gibt den Kampf um eine Wiedererrichtung der demontierten Donauuferbahn im Nibelungengau nicht auf.
Kraterartige Schotterfelder und Unkraut finden sich auf jener Trasse, auf der bis vor einem Jahrzehnt die Donauuferbahn ratterte. Nach mehrjährigem Kampf für einen neuen Bahnbetrieb auf der 19 km langen geräumten Trasse zwischen Wachau und oö. Landesgrenze, nimmt die Initiative „Donauuferbahn jetzt“ wieder Fahrt auf. Die schon laufende Petition, die bislang rund 1.000 Personen unterschrieben haben, soll die Bürgermeister der fünf von der Bahn durchquerten Gemeinden wachrütteln.
Die hatten sich ja gegenüber dem nö. Mobilitätslanderat Ludwig Schleritzko (ÖVP) gegen eine Wiederinstallierung der Bahn ausgesprochen. Schleritzko stellte Kranzl und der Initiative Verkehrswende in Aussicht, dass das Land die 2010 vom Bund übernommene und dann aufgelassene Bahn wieder in Bundeshände zurückgeben wolle. In der Gemeinde Emmersdorf am Tor zur Wachau soll zudem Ende Februar eine Resolution für eine durchgängige Donauuferbahn zwischen Krems und Linz verabschiedet werden.
Rückschlag
„Zugegeben ein überraschender Rückschlag“, kommentiert Kranzl die Absage der Nibelungengau-Bürgermeister. Sie will den Dialog mit ihnen suchen. Ihre Verhandlungstour zu den Verkehrssprechern der Parlamentsparteien und den nö. Landtagsfraktionen bewertet sie hingegen sehr positiv.
Ein bevorstehendes Szenario rund um den Großsteinbruch Loja der Familie Habsburg-Lothringen werde die Gemeinden aber ohnehin zu einer Offensive pro Bahn zwingen, sind Kranzl und Dieter Schmidradler, Obmann der Organisation Verkehrswende überzeugt. Loja plant, den Steinabbau auf 300.000 Tonnen/Jahr zu verdoppeln. „Das sind 24.000 Lkw-Fahrten pro Jahr, damit bricht in der Stadt Ybbs der Verkehr zusammen“, so Kranzl. Anrainer bestätigen das.
Österreichs Klimaschutzverträge, drohende Milliardenstrafen, sowie die immer schlechtere Lebensqualität durch Lärm und Emissionen in der Region würden das Bahnprojekt geradezu alternativlos machen, sind die Aktivisten überzeugt. Loja hat jedenfalls zugesagt, den Schotter per Bahn abzutransportieren, falls es wieder Schienen dafür gebe.
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