Ex-Staatssekretärin konfrontiert Ministerin mit Donauuferbahn

Christa Kranzl und Aktivisten der Initiative "Verkehrswende NÖ" kämpfen um Reaktivierung der Donauuferbahn
Klimaschutz als Trumpf, Geld notfalls über Crowdfunding-Aktion

„Ich bin mir ganz sicher, dass hier wieder Züge fahren werden.“ Sollte es nicht ihrer Generation gelingen die Donauuferbahn zu reaktivieren, dann werden das die Jungen tun, ist die ehemalige SPÖ-Staatssekretärin für Verkehr, Christa Kranzl, überzeugt. Aufgrund des Klimawandels und des Umdenkens bei der Bewältigung der Verkehrslast werde man auf solche Strecken für den öffentlichen und touristischen Verkehr nicht verzichten können.

Ex-Staatssekretärin konfrontiert Ministerin mit Donauuferbahn

Trasse der Donauuferbahn wurde im Vorjahr aufgrund eines Auflassungsbescheids von der NÖVOG rückgebaut, jetzt wuchert das Unkraut

Zwar bietet sich derzeit auf der 19 Kilometer langen ehemaligen Bahntrasse zwischen Emmersdorf und Weins-Ysperdorf ein betrübliches Bild. Im Vorjahr wurden die Schienen abgetragen, im Schotterbett wuchert das Unkraut. Die Persenbeuger Listengemeinderätin Kranzl ortet aber Signale, dass der Zug für die 2010 stillgelegte Bahn noch nicht abgefahren ist.

Schottertransporte

Wieder einmal habe es Gespräche gegeben, dass das Granitwerk Loja östlich von Persenbeug über eine knapp über sieben Kilometer lange Güterzugstrecke an die im angrenzenden Oberösterreich noch voll betriebene Donauuferbahn bei Sarmingstein angebunden werden könnte. NÖ Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) habe ihr die Gespräche bestätigt, sagt Kranzl. „Die Entastung der B3 von Schotterlastern wäre ein Riesengewinn“, sagt sie. Gibt es die Güterzugstrecke, wären die Personenzüge nicht weit.

Unerwartete Unterstützung ortet die Ex-SPÖ-lerin Kranzl zudem von der SPÖ in NÖ. Die habe zuletzt die Sperre der Donauuferbahn als Fehlentscheidung bezeichnet.

Nächste Woche will Kranzl mit Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprechen. Klar sei, dass die öffentliche Hand die Investitionen tragen müsse. Die fünf betroffenen Gemeinden dürften nicht belastet werden. Kranzl, die vom Verein „Verkehrswende NÖ“ unterstützt wird, hat auch einen Plan B. „Notfalls überlegen wir ein Crowdfunding zu starten“, sagt sie. Wenn eine Million Österreicher zehn Euro investiert, könne man starten. 11,5 Millionen würde die Neuerrichtung der Bahn kosten, schätzt Kranzl.

Beim Besitzer der Trasse, der NÖ Verkehrsorganisation NÖVOG registrierte man zuletzt allerdings keine Interessenanfragen über ein Neunutzung der Bahn im Nibelungengau.

Kommentare