Perchtoldsdorf: Grüne wollen Gemeinderatswahl anfechten

Martin Schuster, ÖVP-Bürgermeister von Perchtoldsdorf
Weil eine einzige Stimme der ÖVP die Absolute brachte, wird jetzt eine neuerliche Stimmauszählung durch die Landeswahlbehörde gefordert.

Der Wahlkrimi in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) geht in die nächste Runde: Nachdem die Stimmen wegen einiger Zuordnungsfehler ein zweites Mal ausgezählt werden mussten, gewann die ÖVP aufgrund einer einzigen Stimme ein Mandat von den Grünen und so die Absolute in der Gemeinde zurück.

Die Grünen wollen nun die Wahl anfechten und eine erneute Stimmauszählung durch die Landeswahlbehörde erreichen.

„Wir sind gerade dabei, das Anfechtungsschreiben auszuformulieren und reichen es heute oder morgen ein. Wir machen das nicht aus böser Absicht, sondern im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger sowie Parteien“, erklärt Christian Apl, Spitzenkandidat der Grünen.

Die Landeswahlbehörde tritt am 2. März zusammen und wird über eine mögliche Neuauszählung entscheiden. Man strebe „nur“ eine Neuauszählung, aber keine Neuwahl an, so Apl.

ÖVP hat "nichts dagegen"

ÖVP-Bürgermeister Martin Schuster hat "nichts dagegen": "Ich überlasse die Entscheidung der Landeswahlbehörde, ich habe kein Problem damit. Doppelt kontrolliert hält sicher besser."

Die Grünen gelten als zweitstärkste Partei als Favorit für eine Koalition, sagt Schuster. Man habe in den vergangenen Jahren bereits gut zusammengearbeitet. Eine Neuauszählung würde eine mögliche Koalition nicht beeinflussen.

Auch die NEOS in Perchtoldsdorf begrüßen den Antrag der Grünen. Spitzenkandidat Christoph Müller meint dazu: "Zur Zeit schwirren Gerüchte und Falschinformationen herum. Wir befürworten daher in durch die Landeswahlbehörde kontrolliertes amtliches Ergebnis. Dann herrscht Klarheit." Müller kritisiert zudem das komplizierte niederösterreichische Wahlsystem sowie die nicht-amtlichen Stimmzettel.

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