Pädophiler unter Perchtenmaske? Verdächtiger sitzt in U-Haft

Pädophiler unter Perchtenmaske? Verdächtiger sitzt in U-Haft
Erneut schwerer Verdacht auf Kindesmissbrauch in NÖ. Der Mann soll als Perchtendarsteller Kinder um sich geschart haben.

Die Landeskriminalämter haben eigene Ermittlungsgruppen, die sich um Sexualdelikte und speziell auch um das Thema Kindesmissbrauch kümmern – zum Wohle der Opfer meistens streng geschützt, hinter den Kulissen. Öffentlich werden nur die wenigsten Fälle.

Ein solcher sorgt derzeit im südlichen Niederösterreich für Aufsehen. Nach einem besonders schwer wiegenden Verdacht des sexuellen Missbrauchs an Kindern haben für einen Sanitäter und Perchtendarsteller die Handschellen geklickt. Walter C. wurde am vergangenen Donnerstag von Kriminalisten für Sittlichkeitsdelikte des LKA Niederösterreich festgenommen, er sitzt wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft, bestätigt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Markus Bauer. „Das Ermittlungsverfahren läuft wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und anderer Delikte“, sagt Bauer.

Der Sanitäter, der auch als Percht sehr aktiv war und im Zuge der Brauchtumspflege auch Kinder um sich scharte und sie für Perchtenumzüge gewinnen wollte, soll sich als ziviler Kripo-Beamter ausgegeben und so das Vertrauen einer Familie aus dem Raum Wiener Neustadt erschlichen haben. Auf diese Art und Weise soll ihm auch der sechsjährige Bub von den Eltern zum Aufpassen anvertraut worden sein.

Bei Hausdurchsuchung Kameras entdeckt

Unter dem Deckmantel, auf das Kind zu achten und etwas mit dem Buben zu unternehmen, soll es in der Wohnung des Mannes zu schweren sexuellen Übergriffen gekommen sein. Das Kind vertraute sich wenig später einer Verwandten an, worauf Anzeige erstattet wurde. Bei der Hausdurchsuchung an der Adresse des Mannes wurden Kameras sichergestellt, auch Datenträger nahm die Kripo zur Auswertung mit. Da sich Walter C. auch bei karitativen Aktionen für Kinder engagierte, beispielsweise in Krankenhäusern, laufen auch in diesem Umfeld Ermittlungen.

Kommentare