Österreich blickt nach Waidhofen: Entscheiden Impfgegner die Wahl?

In Waidhofen an der Ybbs waren 9.820 Bürger zur Wahl aufgerufen
Wenn am Sonntag in der 11.100-Einwohner-Stadt Waidhofen an der Ybbs ein neuer Gemeinderat gewählt wird, dann stößt dieser Urnengang erstmals auch auf österreichweites Interesse. Das liegt weniger an der Bedeutung der niederösterreichischen Kleinstadt an der Grenze zu Oberösterreich als an der Tatsache, dass es die erste Wahl seit dem Beschluss der Impfpflicht ist.
Und dass hier erstmals die Impfgegner-Liste MFG außerhalb von Oberösterreich kandidiert.
Derzeit ist Waidhofen eine Hochburg der ÖVP. Bürgermeister Werner Krammer erreichte mit seiner Partei vor fünf Jahren rund 60 Prozent. Damit besetzte die Volkspartei gleich 26 Sitze des 40-köpfigen Gemeinderates. An zweiter Stelle landete damals die SPÖ mit sechs Mandaten.

Bürgermeister Werner Krammer, WVP
Andere Vorzeichen
Doch diesmal sind die Vorzeichen anders. Die Bürgermeisterpartei versuchte zwar intensiv – sofern Omikron das zugelassen hat – lokale Themen in den Vordergrund zu rücken. Über allem schwebten dennoch die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht. Noch dazu gibt es in der Stadt einige ländliche Bereiche, wo die Impfquote weiter sehr niedrig ist. Die ÖVP muss ihre absolute Mehrheit somit gegen ein Thema verteidigen, das man selbst kaum beeinflussen kann.
Wobei man auch im Landhaus in St. Pölten gespannt auf den Ausgang der Wahl schaut. Wenn die Impfgegner ein gutes Ergebnis erreichen, ist wohl damit zu rechnen, dass die MFG auch bei den kommenden Landtagswahlen in NÖ antreten wird. mag
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