NÖ: Ringen um Öko-Wirtschaft und Sicherheit im Erholungswald
Waldmanagement. Eine 35 Meter hohe Esche, die nach außen hin völlig gesund erschien, war Anfang November in Amstetten (NÖ) völlig unvermittelt quer über der Schulstraße niedergekracht. Es gab zum Glück keine Verletzten, nur leicht beschädigte geparkte Autos. Der Vorfall bei absoluter Windstille ließ einmal mehr bei den Verantwortlichen der Stadt die Alarmglocken schrillen.
Nur zu gut ist in Österreichs Kommunen der tödliche Unfall vom 3. Oktober im nö. Mendlingtal im Bezirk Scheibbs in Erinnerung. Da wurde im Erlebnispark eine Vierjährige von einer entwurzelten Fichte erschlagen. Zuletzt hieß es bei der Staatsanwaltschaft, dass in dem Fall die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien.
Nach dem Baumbruch in der Amstettener Schulstraße, die zum Pfadfinderheim führt, forderte die Stadt die Waldbesitzer links und rechts der Straße sofort zum Handeln auf. „Die Bäume entlang der Straße sind von den Eigentümern entfernt worden“, berichtet Umweltstadtrat und Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder (Grüne).
Erholungswald
Im neuen Stadtwald muss hingegen die Stadt als Eigentümer selbst agieren. In der im Vorjahr um 3,9 Millionen Euro gekauften 200 Hektar großen Forstheide sollen Sicherheit und Erholungsdrang der Amstettener unter einen Hut gebracht werden. Dennoch soll dort nicht das große Bäumefällen passieren, sondern eine möglichst ökologische Waldpflege aufgezogen werden. „Wir werden einen Hubsteiger einsetzen und Bäume einkürzen, statt sie umzuschneiden. Andere bleiben als Totholz stehen“, kündigt Hörlezeder an. Ein Konzept für ein Öko-Waldmanagement wurde beauftragt. Massiver müssen in der Forstheide die Motorsägen entlang der Rudolfsbahn der ÖBB zum Einsatz kommen. An der Bahntrasse sind größere Baumentnahmen aus Sicherheitsgründen unumgänglich, bedauert der Stadtvize. W. Atzenhofer
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