Startschuss für NÖ Flächenagentur: Betriebe erhalten Unterstützung bei Ersatzflächen
Die Suche nach vorgeschriebenen Ausgleichsflächen beim Bau von Firmenniederlassungen oder Betriebserweiterungen blockiert Unternehmen oft massiv.
Mit der neuen "Flächenagentur“ will das Land Niederösterreich die Betriebe nun entlasten und unterstützen.
Die Agentur soll mit 1. Juli 2025 offiziell den Betrieb aufnehmen und ein Bindeglied zu den expandierenden Betrieben und der NÖ Ansiedelungsagentur ecoplus agieren. Die soll der Wirtschaft als One-Stop-Shop als erste Anlaufstelle dienen und bestes Beratungsangebot bieten, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie präsentierte die Flächenagentur gemeinsam mit dem Entschluss zur Gründung des neuen dritten Nationalparks "Kampwald“. Dieser soll, wie berichtet, mit einem 260 Hektar großen Kerngebiet im Kamptal im Waldviertel initiiert werden.
"Zwei Projekte, die Hand in Hand gehen, mit denen wir Ökologie und Ökonomie weiterhin im Einklang halten, unsere Natur und Umwelt schützen und dabei gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand bewahren sowie unsere Lebensqualität erhalten“, erklärte die Landeshauptfrau.
Gerade auch für den Bau von 380-KV-Leitungen, für Windparks oder Bahntrassen seien Ausgleichsflächen unerlässlich, so Mikl-Leitner. Sie seien notwendig, "wenn wir die Energiewende schaffen wollen“.
Deshalb werden derzeit landeseigene Flächen, die größer als ein Hektar sind in einer Datenbank erfasst, um sie als Ausgleichsflächen gezielt anbieten zu können, so Mikl-Leitner.
Dieses Grundreservoir des Landes sei rund 800 Hektar groß, sagte NÖ Umweltanwalt Thomas Hansmann. Vor allem in Gebieten, wo sich Firmen niederlassen wollen, aber keine vom Naturschutzrecht vorgeschriebenen Ersatzflächen mehr zur Verfügung stehen, sind die Ausgleichsflächen entscheidend, um negative Bewilligungsbescheide zu vermeiden, so Hansmann.
Die Gründe werden von den Firmen für einen mittelfristigen Zeitraum gepachtet. Neben besseren Chancen für Firmenansiedlungen und ein Wirtschaftswachstum bringe die Flächenagentur auch "bessere Voraussetzungen für Natur- und Artenschutz durch Biotopverbesserungen“, war LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) überzeugt.
Langfristig sei die NÖ Flächenagentur ein Beitrag zum Bodenschutz und Naturschutz „für die Wirtschaft, aber auch zur Sicherung der Lebensmittelversorgung, weil weiterhin auch produktive Flächen für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehen“, sagte er.
Als Leiter der Flächenagentur wurde Christoph Reiter, der Chef der Abteilung Gebäudeverwaltung (LAD3) des Amts der NÖ Landesregierung vorgestellt.
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