130.000 getötete Hühner: Bundesheer kämpft gegen Vogelgrippe

Lastwägen werden mit Desinfektionsmittel besprüht 
18 Soldaten des ABC-Zentrums Korneuburg sichern Abtransport von über 130.000 getöteten Hühnern.

Es ist ein deprimierendes, aber notwendiges Szenario, das sich seit dem Freitagmorgen in einem großen Hühnerbetrieb im Bezirk Amstetten im Kampf gegen das Vogelgrippevirus abspielt. Auf der Zufahrt zum hermetisch abgeriegelten Hof bei Biberbach haben Spezialisten des ABC-Zentrums Korneuburg Stellung bezogen, um Lastwägen, die getötete Hühner abtransportieren, zu dekontaminieren.

Auf dem Hof, auf dem die Geflügelpest grassiert, müssen 130.000 Tiere von einer holländischen Spezialfirma gekeult werden.

Verbreitung verhindern

Die Amstettner Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer hatte um den Assistenzdienst des Bundesheeres ersucht und fand auch Gehör. 18 Mann einer ABC-Kompanie stehen im Einsatz. Selbst in Schutzkleidung gehüllt, werden die Lkw, die in Großcontainern die toten Tiere in eine Verwertungsanstalt nach Tulln transportieren, dekontaminiert. So soll verhindert werden, dass das Virus weiterverbreitet wird.

130.000 getötete Hühner: Bundesheer kämpft gegen Vogelgrippe

"Wir sprühen Desinfektionsmittel auf die Reifen, in die Radkästen und generell über das gesamte Fahrzeug“, schildert Vizeleutnant Albin Fuß die Arbeitsschritte.  Nach 15-minütiger Einwirkzeit seien dann die Viren, die möglicherweise am Fahrzeug anhaften, abgetötet, berichtet der Experte.

130.000 getötete Hühner: Bundesheer kämpft gegen Vogelgrippe

Aufgrund der großen Menge an Tieren am Hof in der Gemeinde Biberbach ist der Einsatz dort bis zum Sonntag angesetzt.  Von den vier im Bezirk Amstetten von der Vogelgrippe betroffenen Betrieben befinden sich zwei im Biberbacher Gemeindegebiet.

Zuletzt wurde bekannt gegeben, dass ein Putenbetrieb mit 12.000 Tieren an der Grenze zu Oberösterreich von der Vogelgrippe betroffen ist. Auch dort müssen die Tiere nun getötet werden.

Weil auch rund um diesen Hof in einer im Umkreis von drei Kilometern eingerichteten Schutzzone alle Höfe von Amtstierärzten kontrolliert werden müssen, wird die Arbeit der Behörde immer aufwendiger. Amtstierärzte aus vielen niederösterreichischen Bezirken, aber auch andere private Veterinärmediziner stehen mittlerweile im Einsatz, um die Kontrollen durchzuführen, sagte Gerersdorfer. Der Bezirk Amstetten ist mit 3,3 Millionen Stück Geflügel und Hunderten großen und kleinen Tierhaltern  einer der größten Bezirke mit Federviehproduktion in Österreich.

130.000 getötete Hühner: Bundesheer kämpft gegen Vogelgrippe

Der Bezirk ist einer von 25 Bezirken in Nieder- und Oberösterreich, der Steiermark, Salzburg, Kärnten und im Burgenland, die seit Mitternacht über eine Verordnung des Gesundheitsministeriums als  starke Risikogebiete eingestuft sind. Hier gilt ab 50 Tieren die Stallpflicht. 
Österreichweit ist durch die Risikoeinstufung die Fütterung von Tieren im Freien verboten und der Kontakt zwischen Geflügel und Wildvögeln muss durch Netze oder Dächer verhindert werden. 

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