Niederösterreichs "Leopoldiwirt"

Seit es das Fest zum Niederösterreichischen Landesfeiertag in Grafenegg gibt, richtet Toni Mörwald dessen kulinarischen Teil aus. Darauf ist der Topgastronom aus dem benachbarten Ort Feuersbrunn stolz: "Wir machen das anscheinend zur Zufriedenheit", schmunzelt er.

Dabei ist der Empfang mit rund 1500 Gästen nicht die einzige Aufgabe, die Mörwalds Team in diesen Tagen meistern muss. Erst vergangenen Freitag hat es für Spar Österreich ein Jubiläumsfest in Fels am Wagram ausgerichtet, am Abend darauf den 70. Geburtstag von Rudolf Buchbinder.

Der KURIER schaute Mörwald – seit 28 Jahren als Koch, Restaurant- und Hotelchef, Caterer und Buchautor erfolgreich – an einem dieser intensiven Arbeitstage über die Schulter.

Tagesablauf

Morgens marschiert der 49-Jährige zügig durch den Stammsitz in Feuersbrunn. Ein Konglomerat, bestehend aus mehreren Restaurants, Wirtschaftstrakten und zwei Hotels. Das neueste – klar gestaltet, auf neuestem Stand – ist sein ganzer Stolz. Er saust durch die Gänge, scherzt mit Zimmermädchen, gibt der Rezeptionistin Aufträge und hebt ständig sein Smartphone ans Ohr.

Im Obergeschoß lässt er sich auf eines der hellen Sofas sinken. Mörwalds Frau Eva und Mitarbeiter Daniel Ebner gehen mit ihm den Sitzplan für die Abendveranstaltung im Auditorium Grafenegg durch. "Egal, ob acht Leute oder 1500: Alle wollen gleichzeitig essen. Das ist das Schwierigste", sagt Mörwald. "Vorige Woche haben wir mit 70 Leuten ein Fest für die reichste Frau Deutschlands für 360 Personen auf der Zugspitze gemacht. Hat gut geklappt", zwinkert er.

Dann begegnet Mörwald Hans Reisch. Der Chef von Spar Österreich hat nach dem Firmenfest im Haus genächtigt und ruft Mörwald auf dem Weg zum Frühstück zu: "Das hast Du super gemacht."

Mörwald signiert schnell zwei Kochbücher. Einer Visite im Lagerraum folgt eine weitere beim Küchenteam ehe er ins Auto springt, um die Tafeln für das Buchbinder-Fest zu kontrollieren.

Zurück in Feuersbrunn hebt er von der Straße vor dem Hotel drei Zigarettenstummel auf, ruft in seinem Restaurant in Linz an und fährt danach zu jenem im Grand Hotel Wien. In Feuersbrunn beschäftigt er mittlerweile 60 Leute, insgesamt sind es mehr als 200. Sein Gastronomie-Imperium ist aber immer noch Familienbetrieb: "Wir haben vereinbart, dass die Familie drei Mittag- und drei Abendessen pro Woche gemeinsam verbringt. Das hält uns zusammen", meint der Tausendsassa.www.moerwald.at