Niederösterreichische Lehrkräfte in vielen Fächern Mangelware
Mathematik, Physik, Biologie, Musik und Sport. Das seien derzeit Fächer in Niederösterreich, wo die dafür ausgebildeten Bewerberinnen und Bewerber für Niederösterreichs Schulen fehlen, sagt Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Für das kommende Schuljahr sei man zwar gut aufgestellt, darauf dürfe man sich aber nicht ausruhen.
In Fächern wie Geografie, Geschichte oder Spanisch verzeichnet man derzeit sogar ein Überangebot. Hier sind jedoch auch weniger Stunden im Lehrplan vorgesehen. In Niederösterreich gibt es rund 14.400 Pflichtschullehrerkräfte, davon sind schon jetzt 420 Studierende angestellt. „Wir haben derzeit einen besonderen Bedarf“, sagt Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Es gäbe immer wieder Wellen, wo mehr Lehrkräfte fehlen würden. Man sei gerade in so einer Phase. Das sei, so der Bildungsminister, aber nicht vorhersehbar. Sonst könnte man auch rechtzeitig reagieren. Man arbeite aber aktiv daran, um den Bedarf wieder zu decken. „Wir sehen, dass wir mehr tun müssen für ein positives Lehrerinnen- und Lehrerbild der Zukunft.“
Masterplan noch vage
Man arbeite gerade daran, um die Studierbarkeit der Lehramtsstudien zu verbessern. Bei den Plänen bleibt Polaschek noch vage. Ein sogenannter Masterplan soll jedoch noch vor dem Wintersemester präsentiert werden.
Versuchen wolle man unter anderem, dass Quereinsteiger gefördert werden. Personen, die einen anderen beruflichen Hintergrund haben, würden wieder andere Kompetenzen in den Beruf mitbringen. „Das ist eine gute Ergänzung“, sagt Polaschek. In Niederösterreich werden zudem Maturanten direkt angesprochen und über Pädagogik-Berufe informiert, sagt Teschl-Hofmeister.
An den Pädagogischen Hochschulen NÖ reagierte man bereits mit einem neuen Modell an die Anforderungen. Das Lehrprogramm soll so flexibler werden. „Wir versuchen ein duales Modell, den Lehrberuf begleitend, anzubieten“, sagt PH-Rektor Erwin Rauscher. „Das bedeutet, dass die Lehrveranstaltungen ausschließlich in unterrichtsfreien Zeiten angeboten werden.“ So hätten die Junglehrer mehr Zeit für die Arbeit an den Schulen.
Kritik an der Politik von Teschl-Hofmeister kommt von den Neos, die vor allem die HTL des Landes als von Lehrermangel betroffen sehen. Daher fordert man, dass berufsbegleitende Schulungen angeboten werden, damit Fachkräfte aus der Praxis – nicht so wie jetzt – zwei Jahre lang eine pädagogische Ausbildung absolvieren müssen.
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