Niederösterreich: Wölfe sollen Kalbskadaver vor Stall gefressen haben
Es ist eine jener Regionen in Niederösterreich, wo der Wolf in den vergangenen Jahren wohl am meisten Thema war. Denn in der Streusiedlung mit viel Waldanteil fühlt sich der Beutegreifer besonders wohl: In Langschlag im Waldviertel soll der Wolf wieder zugeschlagen haben. Es geht zwar in diesem Fall „nur“ um ohnehin schon tote Tiere. Doch, dass die Wölfe sich so nah an den Stall trauen, sei problematisch, sagt Gerhard Fallent vom Verein „Wolf Stopp“, der in dem Ort ebenso eine kleine Landwirtschaft hat.
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Der Bio-Landwirt Ludwig Grudl bemerkte an den Feiertagen, dass eine seiner Kühe zwei Kälber tot geboren hat. Zur richtigen Entsorgung wird in diesem Fall die Tierkörperverwertung beauftragt. Da zu dieser Zeit in der Gegend ein Schneesturm herrschte, wurden die Zwillingskälber vom Bauern bis dahin vor dem Haus abgelegt.
Kadaver fast weg
Als Grudl dann am frühen Morgen des 26. Dezember im Stall arbeitete, sah er plötzlich einen Wolf von dort weglaufen. Ein Kadaver war angefressen, der zweite fast vollkommen weg. Eine DNA-Analyse wird in wenigen Wochen Aufschluss geben, ob es sich tatsächlich um einen Wolf gehandelt hat.
Mehrere Wölfe
Gerhard Fallent, der mit dem Verein Wolf Stopp für eine Reduktion der Wolfspopulation einsetzt, sieht vor allem das Fehlen der Scheue als Problem an: „Obwohl der Bauer die Stallarbeit gemacht hat, sind die Wölfe da draußen. Das ist für mich das problematische Verhalten.“ Er geht davon aus, dass mehrere Wölfe an den Kadavern gefressen haben. Denn die Fährten seien von unterschiedlicher Größe gewesen. Die DNA wird hier Aufschluss geben.
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