Das Jugendrotkreuz versandte "kontaktlose Spiele", pädagogische Probleme wurden nicht geortet.
Es ist ein weitverbreitetes Spiel und wurde in früheren Zeiten sogar im Unterricht verwendet, um Worte zu erraten: Man muss die Buchstaben für ein Wort finden. Wenn es nicht rechtzeitig gelingt, wartet der strichlierte Galgen. Der Titel dieses Ratespiels: Hangman oder das Galgenmännchen, wie es teilweise übersetzt wird.
Jetzt tauchte dieses Spiel in einer Sammlung auf, die das Österreichische Jugendrotkreuz an viele Schulen in Niederösterreich versandt hatte. Die positive Intention dahinter: "kontaktlose Spiele" für die Zeit der Corona-Maßnahmen anzubieten. Wegen des "Hangmans", der in der Sammlung als Spiel "ab dem Volksschulalter" bezeichnet wird, gehen aber teilweise die Wogen hoch.
Der Galgen am Ende des Spiels regt viele auf und wird von diesen als "politisch nicht korrekt" empfunden.

Das Rote Kreuz sieht das "nicht so kritisch"
Der Tenor des Protests: So ein Spiel in Zeiten, in denen man mit immer mehr Aggressivität konfrontiert wird, an Jugendliche zu verschicken, sei deplatziert. Das hätte jenen, die die pädagogische Kontrolle für diese Spiele sind, sofort ins Auge stechen müssen.
"Sehen es nicht so kritisch"
Beim Roten Kreuz ist man überrascht. Bislang habe man noch keinen Protest aus einer Schule erhalten, so Sprecher Andreas Zenker. Im Gegenteil: Viele Schulen hätten sogar noch weitere Spielesammlungen angefordert.
Man habe die 43 Spiele der jüngsten Sammlung ja nicht selbst erfunden, man habe vielmehr auf einen „alten Spielesatz“ zurückgegriffen, heißt es aus dem Roten Kreuz. Die Proteste gegen "Hangman" nimmt man beim Roten Kreuz sehr wohl zur Kenntnis. "Aber man hat sich nichts Böses dabei gedacht", sagt Andreas Zenker. Grundsätzlich sehe man das Spiel nicht so kritisch.
Seitens der Bildungsdirektion NÖ verweist man auf das Jugendrotkreuz, das für die Auswahl der Spiele verantwortlich gewesen sei. Wie man damit weiter umgeht, ist deswegen auch noch nicht geklärt. Die Aktion des Jugendrotkreuzes jedenfalls wird grundsätzlich positiv beurteilt. Ob da auch das "Galgenmännchen" so gesehen wird, bleibt noch abzuwarten.

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