Niederösterreich: Ballungsräume wachsen, Peripherie schrumpft

Niederösterreich: Ballungsräume wachsen, Peripherie schrumpft
1.723.981 Menschen lebten mit Stichtag 1. Jänner 2024 im Land, knapp 6.000 mehr als vor einem Jahr. Die Entwicklung ist allerdings von Bezirk zu Bezirk recht unterschiedlich.

Niederösterreich wächst weiter, wenn auch zuletzt recht moderat. Die 1.723.981 Menschen, die laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria mit Jahresbeginn im Bundesland wohnten, bedeuten ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber 2023. Zum Vergleich: Wien ist im Vorjahr um 1,2 Prozent gewachsen und hat die Zwei-Millionen-Marke überschritten.

Auf regionaler Ebene gab es 2023 bundesweit in insgesamt 67 politischen Bezirken einen Bevölkerungsanstieg. Am beliebtesten zeigte sich dabei Sankt Pölten, das um 2,1 Prozent auf 58.864 Einwohner zulegte. Aber auch Wiener Neustadt mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 48.558 Bewohner wuchs deutlich stärker als der Bundesdurchschnitt von 0,6 Prozent. Die beiden NÖ-Städte sind gemeinsam mit Eisenstadt, Wels und Graz auch die einzigen, die einen größeren Zuwachs als Wien hatten.

Den größten Zuwachs innerhalb eines Jahres bei den Bezirken gab es 2023 in Gänserndorf (plus 0,7 Prozent), Bruck an der Leitha (plus 0,6 Prozent) sowie Korneuburg und Tulln (beide mit je plus 0,5 Prozent).

Rückläufig entwickelten sich die Bevölkerungszahlen in 26 politischen Bezirken. In NÖ waren die Bezirke Gmünd (minus 0,6 Prozent), Lilienfeld und Krems-Land (beide minus 0,4 Prozent) am stärksten betroffen. Im Bezirk Scheibbs war die Bevölkerung mit 42.006 Personen am 1. Jänner 2024 exakt genauso groß wie am 1. Jänner 2023. Generell bestätigt die jüngste Statistik damit die Entwicklung der vergangenen Jahre. Gewachsenen sind vor allem der Osten und der Zentralraum. Stark zugelegt haben dabei die Bezirke Bruck/Leitha, Gänserndorf und Tulln (siehe Grafik). Verloren hat hingegen das nördliche Waldviertel und der Bezirk Lilienfeld.

Nach Bevölkerung der größte Bezirk in NÖ ist Baden mit 150.220 Menschen, vor St. Pölten-Land (134.376 Personen) und Mödling (121.308). Die kleinste politische Einheit ist die Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs mit 11.125 Personen, vor dem Bezirk Lilienfeld (25.288 Personen), der Stadt Krems (25.364 Personen) und dem Bezirk Waidhofen an der Thaya (25.496 Personen).

Die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft liegt in NÖ bei 12,2 Prozent, bundesweit liegt der Anteil bei 19,7 Prozent.

Geburtenminus

In ganz Österreich lebten mit 1. Jänner 9.159.993 Menschen, um 0,6 Prozent mehr als zu Jahresbeginn 2023. Die Geburtenbilanz für 2023 zeigt sich aber erneut negativ. 77.296 Kinder wurden Statistik Austria im Jahr 2023 in Österreich geboren, um 6,5 Prozent weniger als 2022. Im gleichen Zeitraum verstarben 88.744 Personen, um 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit weist Österreich zum vierten Mal in Folge ein Geburtendefizit auf. In NÖ kamen im Vorjahr 13.484 Babys auf die Welt, sieben Prozent weniger als 2022. Gestorben sind 2023 wiederum 19.002 Personen, die Geburtenbilanz beträgt damit minus 5.518.

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