Neustart mit einem Requiem in der Mozartstadt Gloggnitz

Die Stadt in den Bergen will mit einer neuen Kulturinitiative aufzeigen. Im Mittelpunkt steht Wolfgang Amadeus Mozart.
Das Schloss Stuppach gilt als Geburtsort von Mozarts Requiem. Das soll jetzt für eine große Kulturinitiative genutzt werden

Lange Zeit hatte sich die Stadt Gloggnitz im Bezirk Neunkirchen am Fuße des Semmerings als Einkaufsstadt definiert. Jetzt will man sich neu erfinden und setzt dabei auf Kultur. Konkret auf Wolfgang Amadeus Mozart.

Ausgangspunkt ist dabei das Schloss Stuppach, das als Geburtsort von Mozarts Requiem gilt. Es war 1791 seine letzte Komposition und der Auftrag dazu war vom damaligen Schlossbesitzer Graf Walsegg gekommen. Über viele Jahrzehnte wurde auch das Originalmanuskript des Requiems in Stuppach aufbewahrt. Mittlerweile ist es an die Nationalbibliothek übergeben worden.

Unter dem Motto „moz art“ soll es nun ab dem kommenden Jahr ein Festival geben, das sich mit dem Komponisten auseinandersetzt. Kulturstadtrat Peter Kasper: „Wir interpretieren Mozart aber in seiner rebellischen Spielwiese, also als den Komponisten für das Volk, als den er sich selbst gesehen hat. Und natürlich auch mit einer Transformation ins 21. Jahrhundert.“

Neustart mit einem Requiem in der Mozartstadt Gloggnitz

Als künstlerischer Leiter konnte Universitätsprofessor Johannes Kropfitsch gewonnen werden, der sich bereits als Pianist, Komponist und Mozart-Experte einen Namen machen konnte. Er hat bereits für das kommende Jahr ein Programm zusammengestellt. „Die Chance, sich in allen Kunstgattungen, aber natürlich vor allem in der Musik, mit dem Genie Mozart im 21. Jahrhundert zu beschäftigen, ist einmalig“, sagt Kropfitsch.

„Mozart-Musikschule“

In der „Stadt in den Bergen“, wie Gloggnitz auch genannt wird, gibt es gleich mehrere Auftrittsorte. Darunter die beiden Schlösser Gloggnitz und Stuppach und auch das Schulzentrum. Ein Fixpunkt des Festivals ist natürlich, dass das Requiem in der Christkönigskirche aufgeführt wird. Genauso wie der Plan, dass die Musikschule sich mit Mozart beschäftigen wird. Sie soll dann auch auf „Mozart-Musikschule“ umbenannt werden.

Neustart mit einem Requiem in der Mozartstadt Gloggnitz

Bürgermeisterin Irene Gölles will das Schloss Stuppach und das Requiem nutzen, um ihrer Stadt ein neues Image zu verpassen.

Bürgermeisterin Irene Gölles hat es geschafft, dass alle Parteien bei dem Projekt mitziehen. „Das Konzept hat fraktionsübergreifend alle begeistert und wir konnten einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss zur touristisch-kulturellen Neuausrichtung als Mozart-Stadt erzielen“, sagt Gölles. Damit soll die Stadt ein Teil der Kulturregion Semmering werden, wo auch die Kulturabteilung des Landes Akzente setzen will. Am Ende mit Gloggnitz, den Festspielen Reichenau und dem Semmering.

Johannes Kropfitsch will das Festival „moz art“ auch als eine Art „Green Festival“ positionieren. Kropfitsch: „Wir sind uns gar nicht bewusst, welch negativen Fußabdruck ein Festival hinterlässt, das eigentlich dem Vergnügen dienen soll. Das Thema Umwelt- und Klimaschutz muss daher auch in der Kultur maßgeblich Eingang finden.“ Das sei, laut Kropfitsch, auch den Künstlern ein großes Anliegen. Wie das umgesetzt wird? Es sollen Pakete geschnürt werden, bei denen die Bahnfahrt nach Gloggnitz inkludiert ist. Von dort könnten alle Spielorte dann zu Fuß oder mit E-Mobilität erreicht werden.

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