Mobbing, sexuelle Belästigung, Rassismus: Schwere Vorwürfe gegen Direktor
Durch einen Bericht der Wochenzeitung "Der Falter“ sind Vorwürfe gegen einen Musikschuldirektor aus dem niederösterreichischen Weinviertel öffentlich geworden. Dem Pädagogen werden demnach Mobbing, rassistische Äußerungen und sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Wie das "Musik & Kunst Schulen Management" des Landes Niederösterreich am Mittwoch bekannt gab, wurde der Direktor bis auf weiteres zwangsbeurlaubt. Mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden, unterrichtenden Lehrern sowie dem Elternverein werden nun Gespräche geführt, um die Sache restlos aufzuklären.
"Die Vorwürfe gegen den betreffenden Musikschuldirektor werden von allen Seiten sehr ernst genommen und es wurden umgehend Maßnahmen in die Wege geleitet", heißt es in einer Stellungnahme des "Musik & Kunst Schulen Management".
"Müssen sich sterilisieren lassen"
Doch diese Vorwürfe wiegen laut des Medienberichts schwer: Demnach soll sich der Direktor über schwangere Kolleginnen beschwert haben („Wenn ich das nächste Mal Kolleginnen einstelle, müssen sie sich vorher sterilisieren lassen“), außerdem soll er Schülerinnen mit unflätigen Äußerungen wie „Schlampen“ bezeichnet haben. Zudem habe er auch Kolleginnen gegen deren Willen geküsst. Insgesamt soll es 23 Betroffene gegeben haben, die sich aber keine Anzeige erstatten trauten, da der Direktor mit guten kontakten in die Politik geprahlt habe.
Personalhoheit
In Niederösterreich werden die Musikschulen von den Gemeinden oder Gemeindeverbänden betrieben. Diese Musikschulerhalter agieren unabhängig und weisungsfrei im eigenen Wirkungsbereich und haben somit auch die Personalhoheit in der jeweiligen Musikschule. In NÖ gibt es derzeit 126 Musikschulen mit etwa 60.000 Musikschülern und mehr als 2.300 Musikschullehrende.
Seitens der Landeshauptfrau Johanna Mikl‐Leitner (ÖVP) als Vorsitzende des Musikschulbeirates wird klargestellt: "Ich erwarte mir eine vollständige Aufklärung. Es ist richtig, dass die betreffende Person vom zuständigen Gemeindeverband zwangsbeurlaubt wurde und weitere Schritte gesetzt werden. Ein derartiges Verhalten hat in Niederösterreich keinen Platz."
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