Müll entdeckt: Abfallklumpen werden händisch aus Donau gefischt

Es sind keine schönen Bilder, die sich seit einigen Tagen auf den Social Media-Kanälen von der Donau verbreiten: Zu sehen sind große und kleinere Müllklumpen, die ans Ufer angespült werden. So wurden in Hainburg, Fischamend, Haslau (Bezirk Bruck an der Leitha) sowie in Orth an der Donau (Bezirk Gänserndorf) derartiger Abfall entdeckt, wie die NÖN zuerst berichteten.

Einer, der bereits vor etwa einem Monat die Müllklumpen entdeckt hat, ist Tobias Leister, Umweltgemeinderat (Liste RAM) in Fischamend: „Zuerst habe ich mir nicht so viel dabei gedacht.“ Erst, als er mit anderen Fischern gesprochen habe, seit das Ganze ins Rollen gekommen, sagt Leister im Gespräch mit dem KURIER. Er vermutet, dass der Müll bereits seit Mitte Juni angespült wird. Denn ein sehr großer, etwa hundert Kilogramm schwerer Klumpen (siehe Bild), liege sehr weit weg vom derzeitigen Wasserpegel entfernt.

➤ Mehr Chronik-Meldungen aus Niederösterreich lesen Sie hier.

Wo kommt der Müll her?

Nun ist die Behörde am Zug. Die Verantwortlichen der BH Bruck an der Leitha überlegen derzeit das weitere Prozedere, heißt es auf Anfrage: „Die Klumpen müssen händisch, voraussichtlich vom Wasser aus, mit Booten entfernt werden.“ Die Verunreinigungen kämen aufgrund der festgestellten Inhalte aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem kommunalen Abwasserbereich; Feuchttücher, Wattestäbchen und Hygieneartikel wurden gefunden. Beweise über deren genaue Herkunft waren bisher aber nicht möglich, heißt es von der BH.

Rein geografisch würden auch Kläranlagen in Wien als infrage kommen, für den Müll verantwortlich zu sein. Das schlossen die Wiener Kläranlagen gegenüber den NÖN jedoch dezidiert aus.

Leister geht in jedem Fall davon aus, dass die Zeit drängt: „Sobald der nächste Wasseranstieg kommt, schwemmt es den Müll in die Au und die Altarme. Je länger der Abfall im Fluss ist, desto schlimmer.“