Mordversuch: Türsteher beinahe Halsschlagader durchtrennt

Der Stich verfehlte nur knapp die Halsschlagader. Eine Notoperation war notwendig
Das Opfer schildert im Gespräch mit dem KURIER den dramatischen Angriff in Wr. Neustadt. Die Politik fordert ein Waffenverbot.

Der Messerstich in den Hals hat um Haaresbreite die Halsschlagader verfehlt. „Ein halber Zentimeter weiter daneben und ich wäre jetzt tot. So gesehen hatte ich riesiges Glück.“ Manuel K. (Name von der Redaktion geändert) liegt auf der Unfallchirurgie des Wiener Neustädter Krankenhauses. Der Familienvater und Türsteher des bekannten Afterhour-Lokals „Cafe Premiere“ ist Sonntagfrüh Opfer eines Angriffs geworden. Der 21-jährige syrische Asylweber Abdullah S. soll im Streit dem Sicherheitsmann ein Klappmesser in den Hals gerammt haben.

Wiener Neustadt: zweiter Mordversuch in zweieinhalb Wochen

Die Attacke geschah inmitten der heftigen Debatte um ein sektorales Waffenverbot im Stadtgebiet von Wiener Neustadt. Die Politik rund um Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) fordert dies, nachdem am 29. August ein 28-jähriger Burgenländer in der polizeilichen Schutzzone beim Bahnhof beinahe bei einem Messerangriff getötet wurde. Dringend tatverdächtig ist ein 30-jähriger, amtsbekannter Asylwerber.

Der neuerliche Vorfall war in den frühen Morgenstunden eine tätliche Auseinandersetzung im Lokal voraus gegangen. Der junge Syrer wollte mit einen weiblichen Lokalgast intim werden. Weil sich die Frau jedoch weigerte, soll der 21-Jährige aggressiv geworden sein und auf sie eingeschlagen haben. Gäste und der 38-jährige Sicherheitschef beobachteten die Szenen und kamen der Frau zu Hilfe. „Ich habe ihn genommen und bin mit ihm aus dem Lokal. Er hat sich gewehrt und war sehr aggressiv“, so der Türsteher.

„Auf der Straße dachte ich, dass die Sache damit erledigt sei. Plötzlich sah ich nur noch das Blut rinnen“, schildert Manuel K.

Nie wieder Türsteher

Zeugen zufolge hatte der Angreifer blitzschnell ein Klappmesser gezückt und es dem Sicherheitsmann von oben in den Hals gestochen. Anschließend flüchtete Abdullah S.. Er wurde in der Nähe des Tatortes von der Polizei festgenommen, die Beamten fanden auch die blutige Waffe.

Manuel K. ist heilfroh, am Leben zu sein und seine Kinder in die Arme schließen zu können. Seinem Nebenjob als Türsteher wird er nie wieder nachgehen. „Das hat sich erledigt. Früher hat es bei einem Konflikt vielleicht einmal ein paar Schläge gegeben. Jetzt wird so etwas mit dem Messer gelöst, furchtbar“, sagt der 38-Jährige.

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