Mordversuch: Patriarchen-Streit unter Brüdern ging blutig aus

Der Angeklagte Baraa K. war zum Tatzeitpunkt erst 17 Jahre
18-jähriger Syrer musste sich am Landesgericht Wiener Neustadt wegen des Messerangriffs verantworten.

Der Vater kam bei einem Bombenanschlag in Damaskus (Syrien) ums Leben. Nach der Flucht 2015 nach Österreich ging es für die beiden pubertären Brüder um die Vormachtstellung in der Familie. Dieses Patriarchentum hat vergangenen Oktober in Wimpassing bei Neunkirchen in einem blutigen Angriff geendet.

Weil der damals noch 17-jährige Baraa K. die monatelange „Unterdrückung“ durch seinen um ein Jahr älteren Bruder nicht mehr aushielt, habe er zu einem Messer gegriffen und es Yaman K. in die Brust gerammt. So stark, dass die Klinge in Brustkorbhöhle und Lunge eintrat. Dafür musste sich der junge Syrer am Mittwoch am Landesgericht Wiener Neustadt wegen versuchten Mordes verantworten. Weil ihm der Grazer Gerichtspsychiater Manfred Walzl auch noch eine schwere Borderline-Störung mit hoher Aggressivität attestiert, forderte die Staatsanwaltschaft eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Mordversuch: Patriarchen-Streit unter Brüdern ging blutig aus

Ein Duplikat der Tatwaffe

Baraa K. schilderte im Prozess, wie sehr er unter der Dominanz des Bruders litt. Auch der Staatsanwalt musste eingestehen, dass sich der Ältere wie der „Herr im Hause aufspielte“. Nachdem es von dem Älteren auch Angriffe gegen die Mutter gegeben haben soll, wollte das Jugendamt bereits die elfjährige Tochter bei einer Pflegefamilie unterbringen, meint der Anwalt des Angeklagten, Roland Friis. Sein Mandant gestand die Tat, Tötungsabsicht hatte er jedoch keine. Der Prozess wurde auf August vertagt.

Mordversuch: Patriarchen-Streit unter Brüdern ging blutig aus

Strafverteidiger Roland Friis

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