Morddrohung gegen Tochter, weil sie rauchte: Vater muss ins Gefängnis

Morddrohung gegen Tochter, weil sie rauchte: Vater muss ins Gefängnis
15-Jährige berichtete auch von Schlag ins Gesicht. Vater wollte Kontakt zu Freunden unterbinden. Familienstreit als Hintergrund.

„Siehst du deinen Papa regelmäßig?“ fragt der Richter. „Nein. Und ich will ihn auch nicht mehr in meinem Leben haben“, antwortet die 15-Jährige, die als Zeugin nur in Abwesenheit ihres Vaters aussagen möchte. Das Verhältnis zwischen dem Angeklagten und seinen Kindern ist ebenso zerrüttet wie jenes zu seiner Ex-Frau. Trotzdem habe er immer wieder versucht, sie zu einer Rückkehr zu ihm zu bewegen, schildert die Tochter.

Ins Gesicht geschlagen

Aus der Tatsache, dass er mit dem Lebenswandel der 15-Jährigen nicht einverstanden ist, macht der zweifach Vorbestrafte kein Geheimnis. „Mein Sohn hat mir erzählt, dass sie raucht und es zu Hause Alkohol gibt“, sagt er. Im Zuge einer Diskussion soll der türkische Staatsbürger seine Tochter ins Gesicht geschlagen haben, was sowohl deren Bruder als auch die Mutter bestätigen.

„Sie hat mich zuerst geschubst, da habe ich aus Reflex zurück geschubst“, rechtfertigt sich der Angeklagte. „Meine Tochter steht am Abgrund, niemand kümmert sich um sie. Ich musste doch etwas unternehmen.“

Morddrohung

Die Ohrfeige bestreitet er jedoch. Auch, dass er gedroht habe: „Wenn ich dich auf der Straße mit Jungs oder beim Rauchen sehe, bringe ich dich um“, wie seine Tochter zu Protokoll gibt. Einer weiteren Ohrfeige sei sie nur durch rasches Ausweichen entgangen, belastet ihn das Mädchen, deren Mutter nichts gegen ihren Nikotinkonsum einzuwenden hat.

Schon länger andauernde Probleme schildern dann auch ein Sohn und die Ex-Frau des Mannes, der – nicht rechtskräftig – zu neun Monaten Gefängnis verurteilt wird. Sechs davon bedingt, drei muss er absitzen.

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