12-Jähriger gefoltert: Weitere Festnahme, Ermittlungen wegen sadistischem Kult

Das neue Gesetz sieht keine Strafen für gewalttätige Eltern vor
Wie nun bekannt wurde, gibt es in dem Fall auch Vorwürfe gegen eine 40-Jährige.

Der Fall des 12-jährigen Buben aus dem Waldviertel, der von seiner Mutter (32) solange gequält und in einer Hundebox eingesperrt worden sein soll, bis er abgemagert und unterkühlt in einen komatösen Zustand fiel, sorgt für Entsetzen im Land.

Wie nun bekannt geworden ist, wurde im Auftrag der Staatsanwaltschaft Krems bereits am 3. März eine 40-jährige Frau als mögliche Komplizin der verdächtigen Mutter festgenommen.

➤ Mehr lesen: 12-Jähriger gefoltert: Und die Behörden schweigen dazu eisern

„Es besteht der Verdacht einer Beitragstäterschaft“, erklärt Polizeisprecher Johann Baumschlager gegenüber dem KURIER. Die 40-Jährige sitzt seither ebenfalls in Krems in Untersuchungshaft. Ermittelt wird wegen eines sadistischen Kults, der die 32-jährige Mutter zur der Wahnsinnstat gegen ihren Sohn getrieben haben könnte. 

Mordermittler des NÖ Landeskriminalamtes sind durch Chatprotokolle am Handy der verdächtigen Mutter auf die 40-Jährige gekommen. Die Inhalte belasten beiden Frauen schwer, heißt es bei den Ermittlern. Weitere Erhebungen und Datenauswertungen sind in dem Fall im Gange. Außerdem ist es zu Hausdurchsuchungen gekommen. Wie auch die Kronen Zeitung am Mittwoch berichtete, könnte es in der Causa sogar zu weiteren Festnahmen kommen. Die Rede ist von einer Art sadistischen Clan.

➤ Mehr lesen: Kind im Waldviertel in Hundebox gesperrt: 12-Jähriger fast verhungert

Die 32-jährige Mutter sitzt seit November wegen Verdachts des versuchten Mordes an ihrem Sohn in Krems in Untersuchungshaft. Die Frau, der vom Sachverständigen eine „sadistische Persönlichkeit und eine gravierende psychische Störung“ attestiert wird, soll ihr Kind von September bis 23. November 2022 geschlagen und gequält haben, indem sie ihn in einem ungeheizten Raum in eine Hundebox sperrte, knebelte und fesselte und mit kaltem Wasser abspritzte.

Laut Gerichtsakt soll sich die Lage von 20. bis 23. November für das Kind lebensbedrohlich zugespitzt haben. Die Verdächtige soll bei dem, „durch ihr Verschulden massiv unterernährten Unmündigen eine Absenkung der Körpertemperatur auf 26,8 Grad und ein dadurch bedingtes Koma herbeigeführt haben“, heißt es im Akt.

Kommentare