Die 32-jährige Mutter sitzt seit November wegen Verdachts des versuchten Mordes an ihrem Sohn in Krems in Untersuchungshaft. Die Frau, der vom Sachverständigen eine „sadistische Persönlichkeit und eine gravierende psychische Störung“ attestiert wird, soll ihr Kind von September bis 23. November 2022 geschlagen und gequält haben, indem sie ihn in einem ungeheizten Raum in eine Hundebox sperrte, knebelte und fesselte und mit kaltem Wasser abspritzte.
Laut Gerichtsakt soll sich die Lage von 20. bis 23. November für das Kind lebensbedrohlich zugespitzt haben. Die Verdächtige soll bei dem, „durch ihr Verschulden massiv unterernährten Unmündigen eine Absenkung der Körpertemperatur auf 26,8 Grad und ein dadurch bedingtes Koma herbeigeführt haben“, heißt es im Akt.
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Weil die Mutter im Tatzeitraum den Kontakt zum getrennt lebenden Vater des Buben unterbunden hatte, schaltete der Mann die Behörde ein. Am 23. November kam es deshalb zu einer Kontrolle durch eine Sozialarbeiterin, die gerade noch rechtzeitig die Rettung verständigte. Der 12-Jährige wurde in Lebensgefahr in eine Klinik nach Wien gebracht. Mittlerweile hat er sich körperlich etwas erholt. Der Vater hat die Obhut übernommen.
Nichts aufgefallen?
Ist das häufige Fehlen des Kindes und der körperlich schlechte Zustand in der Schule nicht aufgefallen? Kein Kommentar, heißt es dazu von der Bildungsdirektion. „Schulen schalten in derartigen Fällen immer die Kinder- und Jugendhilfe ein“, so die lapidare Antwort. Bei der Jugendhilfe schweigt man – mit Verweis auf den Datenschutz – ebenfalls.
Laut der bisherigen Aktenlage soll die Mutter den Sohn bei längerem Fehlen vom Unterricht ordnungsgemäß abgemeldet und entschuldigt haben. Wie der Bürgermeister der Wohngemeinde im Waldviertel zum KURIER sagt, gab es mit Mutter und Kind keinerlei Berührungspunkte. „Der Fall macht aber sehr betroffen. Ich habe mich im Umfeld der Schule natürlich über die genauen Umstände erkundigt“, sagt der Stadtchef.
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