Mödlings Bürgermeister lässt in seinem Krimi Mountainbiker sterben

Mödlings Bürgermeister lässt in seinem Krimi Mountainbiker sterben
In Hans Stefan Hintners gerade fertiggestelltem Buch findet sich viel Lokalkolorit.

Gefährlich geht es zu in den Wäldern rund um Mödling im Süden Wiens. Zumindest im Krimi, den Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) gerade fertiggestellt hat. Denn da treibt ein mysteriöser Mountainbike-Mörder sein Unwesen. Ende August soll „Letzter Ausgang: Goldene Stiege“ im niederösterreichischen Kral-Verlag erscheinen. Die Ereignisse beruhen durchaus auf selbst Erlebtem, bzw. Gehörtem und Gelesenem, sagt Hintner.

Gefährliche Begegnungen

„Während der Corona-Zeit hat die Nutzung des Mödlinger Naherholungsgebietes am Anninger durch Mountainbiker stark zugenommen“, erzählt er. Dadurch sei es auch zu gefährlichen Begegnungen mit Spaziergängern gekommen. „Denn auch wenn sich 90 Prozent der Radfahrer an die Regeln halten, 10 Prozent tun das eben nicht.“ Berichte über derartige Zwischenfällen hätten ihn schließlich zu seinem literarischen Kriminalfall inspiriert.

Schauplatz Mödling

Worum geht es also im Buch? Nach einem Unfall mit einer Gruppe von Mountainbikern bleibt die Ehefrau des Protagonisten querschnittgelähmt. Dieser beginnt daraufhin, Seile quer über Routen im Wald zu spannen, auf denen Radfahren verboten ist. Im Laufe der Geschichte greift er zu noch drastischeren Mitteln. Das Besondere: Er tötet nicht direkt, sondern überlässt den Ausgang der von ihm herbeigeführten Unfälle sozusagen dem Schicksal. Manche enden mit Verletzungen der Mountainbiker, andere allerdings tödlich.

All das spielt sich in der Umgebung von Mödling ab. „Die Plätze werden nicht explizit beschrieben, wer sich hier auskennt, wird sie aber wiedererkennen“, ist der Bürgermeister überzeugt. Auch ein Unfall auf der Weinstraße nach Baden – wie er leider immer wieder passiert – kommt im Buch vor.

„Letzter Ausgang: Goldene Stiege“ ist nicht der erste literarische Gehversuch des Lokalpolitikers. Sein Erstlingswerk „Wie ich meine Unschuld verlor“, das Hintner im Alter von 26 Jahren im Eigenverlag herausbrachte, enthält Erlebnisse aus seiner politischen Laufbahn. Er will es in den kommenden Jahren neu auflegen, erzählt er. Auch ein Theaterstück hat der Bürgermeister bereits verfasst: „Höchste Zeit“ beschäftigt sich mit dem tatsächlichen Fall eines Verkehrssünders, der im vorarlbergischen Höchst 28 Tage lang in einem Polizeikotter vergessen wurde.

Nächstes Buch in Arbeit

Ein weiteres Buch ist bereits in Arbeit. „Die ersten 100 Seiten habe ich schon“, verrät Hintner. Seinen Stil beschreibt er selbst als „schnörkellos“. Der Krimi mit 140 Seiten sei in wenigen Stunden zu lesen. Denn: „Ich mag Längen und unnötige Füllwörter nicht. Das betrifft auch politische Reden. Ich will schnell auf den Punkt kommen.“

Zeit zum Schreiben finde er vor allem im Urlaub, aber auch in unterschiedlicher Intensität in seiner Freizeit. „Manchmal ein Kapitel auf einmal, dann wieder wochenlang gar nicht.“ Und: „Schreiben ist für mich Entspannung. Vielleicht auch eine Art Therapie“, sagt er. Lesen ebenfalls, wie er betont: „In den Urlaub nehme ich 5 bis 8 Bücher mit. Aber bevorzugt leichte Lektüre, die ich dann auch gerne am Urlaubsort zurücklasse.“ Und er bricht eine Lanze für das gedruckte Wort: „Papier ist für mich etwas Sinnliches. Ich lese nicht gerne am Bildschirm. Bücher und Zeitungen sind mir wichtig.“

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