Mit dem Traktor in der Radarfalle?

Thomas Völkl und sein Traktor, der nur 40 km/h fahren kann.
Waldviertler soll mit Tempo 79 gefahren sein. Dabei fährt sein Traktor nur 40 km/h.

Sogar bei der Behörde haben sie gelacht, wie meine Frau und ich das am Telefon erzählt haben", berichtet Thomas Völkl aus Gföhl (NÖ). Doch das Lachen ist ihm mittlerweile vergangen, vor wenigen Tagen musste er die Strafe trotzdem zahlen. Nach monatelangem Streit mit den Wiener Behörden.

Begonnen hat alles am 1. August 2012. An diesem Tag um 9.30 Uhr in der Früh wurde ein Fahrzeug mit Kremser Kennzeichen am Hietzinger Kai in Wien mit 79 km/h geblitzt. Die Anonymverfügung bekam Sonja Völkl als Fahrzeughalterin zugeschickt. „Wir sind kaum in Wien, aber mit dem Traktor sind wir die 100 Kilometer natürlich noch niemals gefahren“, berichtet Thomas Völkl. Abgesehen davon hat der Traktor eine Bauartgeschwindigkeit von 40 km/h.

Nach mehreren Telefonaten war klar, dass die Waldviertler erst auf eine Anzeige warten mussten, um Einspruch erheben zu können. In dem Bescheid war zu lesen, dass dies „mündlich oder schriftlich“ einzureichen sei. „Wir haben fünf Mal bei der Bearbeiterin angerufen und es hieß immer, dass sie heute nicht da ist“, berichtet Völkl. „Als wir sie erreicht hatten, sagte sie, dass wir mündlich nur Einspruch erheben können, wenn wir zum Polizeikommando nach Meidling fahren.“ Also setzten die Niederösterreicher gleich ein Schreiben ab, versäumten damit aber prompt die Frist.

Der UVS stellte deshalb fest: Die 70 Euro sind zu zahlen, sonst wird exekutiert. Die Krux dabei ist, dass zwar ein Einspruch möglich ist, aber die Kosten für einen Rechtsanwalt nicht ersetzt werden. Völkl: „Das hätte 500 Euro ausgemacht.“ Deshalb hat er zähneknirschend bezahlt.

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