Metallica-Konzert: Warum die Finanzpolizei zur Razzia anrückte

Metallica-Konzert: Warum die Finanzpolizei zur Razzia anrückte
Security-Branche geriet ins Visier der Behörde. Es ging um möglichen Sozialbetrug und Lohndumping. 200 Mitarbeiter wurden kontrolliert.

Fast 60.000 Fans hat das Konzert der Rocklegenden Metallica am Samstag in Ebreichsdorf (Bezirk Baden) in ihren Bann gezogen. Der Auftritt der Kultband wurde frenetisch von den Massen gefeiert. 

Ins Visier geriet das Spektakel aber auch von der Behörde. Samstagnachmittag hatte sich ein Großaufgebot an Beamten der Finanzpolizei mit fast 15 Fahrzeugen beim Bahnhofsgelände in Ebreichsdorf formiert. Danach war es zu einer Razzia auf dem Veranstaltungsgelände gekommen. 

Metallica-Konzert: Warum die Finanzpolizei zur Razzia anrückte

200 Mitarbeiter der Ordnerdienste überprüft

Im Kampf gegen Abgabenhinterziehung und Sozialbetrug hat die Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung im heurigen Jahr bereits knapp 15.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in rund 7.100 Betrieben österreichweit überprüft. Das hatte fast 2.100 Strafen mit einer Gesamtstrafhöhe von mehr als 4,8 Millionen Euro zur Folge.

"Die Finanzpolizei kontrolliert laufend Großevents und dabei insbesondere die Security-Branche", erklärt der Sprecher des Finanzministeriums, Stefan Trittner auf Anfrage des KURIER. Am Tag der Veranstaltung kontrollierte die Finanzpolizei insgesamt fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnerdienste von mehr als 50 Betrieben.

"Die Kontrolle konnte problemlos und ohne Beeinträchtigung des Veranstaltungsablaufes durchgeführt werden", so Trittner.

Beanstandungen und Anzeigen gab es nur wenige. Bei der Razzia wurden vor Ort fünf ASVG-Meldeverstöße und ein Lohndumpingverstoß festgestellt und geahndet, so das Ministerium. Die weiteren Überprüfungen zu Beschäftigungsausmaß, Aufzeichnungen und Subunternehmen sind aber noch im Gange und werden auch noch einige Tage in Anspruch nehmen, erklärt der Sprecher.

Illegales Glücksspiel

Laut Auskunft des Finanzministerium betrafen die meisten Vergehen bei den bisherigen Kontrollen im ersten Quartal des heurigen Jahres das Ausländerbeschäftigungsgesetz (872) gefolgt von Schwarzarbeit (787) sowie dem Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz (410). Im Bereich des illegalen Glücksspiels wurden knapp 750.000 Euro an Strafen verhängt. 

Weiterhin problematisch sei die Entwicklung im Bereich der Scheinunternehmen. So wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits 39 Scheinunternehmen identifiziert – im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 28.

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