Lobautunnel: Kehrtwende bringt neue Hoffnung für die S8

Sehen Hoffnung für S8-Bau (v.l.): René Zonschits, René Lobner, S8-Obmann Lukas Zehetbauer und Dieter Dorner.
"Ein wichtiger Schritt und auch Basis für den Bau der S8. Wir werden uns weiter mit voller Kraft für diese Lebensader für unsere Region einsetzen“, begrüßte René Lobner, Landtagsabgeordneter (ÖVP) im Bezirk Gänserndorf, dass Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) in der Vorwoche grünes Licht für den Bau der S1 und des Lobautunnels gab. Dem stimmen die beiden andern Landtagsabgeordneten aus dem Bezirk, Dieter Dorner (FPÖ) und René Zonschits (SPÖ) zu.
Die Zusage für den Vollausbau der S1 samt Lobautunnel sei ein wichtiges Zeichen für den Osten des Landes und den Bau der Marchfeld Schnellstraße S8, meint Zonschits.

Es ist ein Straßenbauprojekt, das die Region seit gefühlt ewigen Zeiten beschäftigt. Erst Mitte September lud der Verein "Ja zur S8“ zu einem Pressegespräch ein. Die Bewohner leiden unter den Tausenden Fahrzeugen, die täglich durch die Orte rauschen. Links abbiegen sei in Strasshof auf der B8 ohne Ampel schlicht unmöglich, wie Stadtchef Ludwig Deltl (SPÖ) weiß.
Große Betriebe würden sich aufgrund der fehlenden hochrangigen Infrastruktur nicht ansiedeln.
Geschützter Vogel durchquert die Baupläne
Die Schnellstraße sei zwar im Straßenbaugesetz verankert, doch Einsprüche und Gerichtsverfahren verzögerten die Umsetzung, zuletzt fror die ehemalige Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) das Projekt ein. 2024 entschied das Bundesverwaltungsgericht: Die Marchfeld Schnellstraße ist nicht umweltverträglich, weil sie das Brutgebiet des geschützten Vogels Triel zerstören würde.
Asfinag, das Land NÖ und das Verkehrsministerium haben Amtsrevision beim Verwaltungsgerichtshof eingebracht. Eine Entscheidung gibt es bis dato noch nicht.
S1 als Basis für S8
Doch warum sind die Menschen im Marchfeld nun zuversichtlicher, was die Realisierung der Marchfeld Schnellstraße betrifft?
Der Bau der Wiener Außenring Schnellstraße S1 mit dem Lobautunnel, der unter der Donau und dem Nationalpark Donau-Auen durchführen soll, geht bis Süßenbrunn. Dort soll die Marchfeld Schnellstraße S8 anschließen und bis zur Staatsgrenze bei Marchegg führen. Werden S1 und Lobautunnel nicht gebaut, fehlt diese Anschlussstelle, darum gilt der Bau der S1 als Basis für die S8, denn beide Straßenbauprojekte sind aufeinander abgestimmt.
Noch Verfahren anhängig
Bereits im Frühjahr 2026 soll der erste Bauabschnitt der S1 erfolgen, Kostenpunkt 500 Millionen Euro. Der Abschnitt Groß-Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf) – Süßenbrunn erschließt auch die Seestadt Aspern über die sogenannte S1-Spange. Die zweite Bauetappe soll dann den Lobautunnel umfassen.
Der Baustart wird mit 2030 prognostiziert. Für den zweiten Abschnitt sind jedoch noch Verfahren anhängig. Eine Umsetzung soll erst nach dem rechtskräftigen Abschluss starten.
Lichtblick fürs Marchfeld
Der Bau der S1 inklusive Tunnel bedeute für die Region Marchfeld eine spürbare Verkehrsentlastung. Darin sind sich die drei Landtagsabgeordneten des Bezirks Gänserndorf einig. Sie betonen, dass bei ÖVP, FPÖ und SPÖ Konsens besteht, was die Umsetzung der Straßenbauprojekte betrifft.
Dorner nennt Hankes Entscheidung einen "Lichtblick für das Marchfeld“. Für Zonschits ist klar, dass nun die Umsetzung des Baus der S8 im Vordergrund stehen muss. "Es müssen Taten folgen.“
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