Linzer Hotelierspaar kauft Amstettner Vier-Sterne-Hotel Exel

Stadthotel Exel mit neuen Besitzern Michael Nell und Lisa Siegl sowie Bürgermeister Christian Haberhauer (l.) und Verkäufer Josef Ertl (r.)
Käufer Lisa Sigl und Michael Nell ergänzen ihre Linzer Hotelkette um ein fünftes Haus im Mostviertel. Alle 22 Mitarbeiter werden übernommen.

Ein überraschender Coup in der Hotelbranche lässt im westlichen Niederösterreich aufhorchen. In Amstetten wurde am Dienstag der Verkauf des Hotels Exel, des einzigen Viersternhotels der Stadt, fixiert.  Ein Hoteliers-Paar, das in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz vier Hotels betreibt, hat den Amstettner Beherberungsbetrieb mit knapp unter 100 Betten übernommen.

Gerüchte, dass der Amstettner Industrielle Josef Ertl sein 2002 eröffnetes Hotel verkaufen möchte, machten in den vergangenen Jahren immer wieder die Runde.  Nun ist der Einstieg der Linzer Hotel-Profis Michael Nell und seiner Frau Lisa Sigl ins Mostviertler Tourismusgeschehen fix.  Das Hotel Exel, direkt im Amstettner Zentrum liegend, ist zur Institution geworden. Nach dem gerade noch laufenden Hauptplatzumbau zur  stark begrünten City-Arena kommt dem Hotel  samt Restaurant mit Schanigarten eine Schlüsselrolle zu.  Geschäftsreisende  zählen zum Zielpublikum.  Angesichts der anstehenden Landesausstellung an der Moststraße wird auch der touristische Aspekt  noch mehr zunehmen.

Überflutung

Im Betrieb des Hauses waren die vergangenen Jahre beschwerlich. Nach Corona wurden das Foyer und zwei Untergeschoße des Hauses bei einem Starkregen überschwemmt und verwüstet. Eine unsachgemäß eingerichtete Bachbaustelle hatte das Malheur verursacht. Die teure Sanierung und Renovierung ist bereits abgeschlossen. Im Vorjahr holte der Eigentümer dann auch den  früheren Hotel-Geschäftsführer Rudolf Decker aus der Pension zurück , weil es im Management haperte. Jetzt hat Ertl das Haus in professionelle Hände weitergegeben.

Linzer Hotelierspaar kauft Amstettner Vier-Sterne-Hotel Exel

Im Vorjahr wurde das Hotel durch eine externe Baustellenpanne überschwemmt

"Meine Kinder möchten das Hotel nicht weiterführen. Es zählt zudem nicht zu den Hauptkompetenzen meines Unternehmens“, begründet Josef Ertl den Verkauf gegenüber dem KURIER. Er ist allerdings auch stolz für die Stadt vor 20 Jahren in diesen Schlüsselbetrieb investiert zu haben. "Wo wäre Amstetten jetzt ohne das Hotel“, fragt er.  Es habe sich gelohnt beim Verkauf auf die richtigen Käufer mit viel Erfahrung und Kompetenz zu warten.

Michael Nell und Lisa Sigl führen in Linz mit innovativen Ideen vier Betriebe. Das familiengeführte Traditionshaus "Schwarzer Bär“ im Linzer Zentrum verbindet Tradition mit attraktiven Zusatzangeboten. Etwa dem zeitig in der Früh geöffneten Bistro Lillet und der Rooftop7 Bar hoch über den City-Dächern. Mit den zwei self-check-in-Hotels, dem Art-Inn und Mamamuh-Hotel  bedient das Unternehmer-Ehepaar moderne Reise-Ansprüche. Im Hotel „Bee Green“ wiederum zählen ökologische und naturbewusste Aspekte besonders. Die 59 Zimmer sind mit handgefertigten Betten ausgestattet. Ökologische schonende Reinigung ist Prinzip und im Atrium summen im Sommer die Bienen und ein Imker betreut die Bienenstöcke.

Man wolle jetzt sicher nichts übers Knie brechen und wolle vorerst keine großen Veränderungen vornehmen, erklärt das Paar, dass alle 22 Mitarbeiter des Hotels übernimmt.  Gewisse Modernisierungen vor allem in der EDV werde man so rasch wie möglich erledigen. Auch mit der Werbung um Nächtigungsgäste wird sofort gestartet. Über den Kaufpreis habe man Stillschweigen vereinbart, erklären Ertl sowie Sigl und  Nell. 

Michael Nell vertritt als Obmann der oberösterreichischen Hotellerie rund 1.000 Betriebe, er sitzt zudem auf einem ÖVP-Wirtschaftsbundmandat im Oberösterreichischen Landtag.

Freude über die Übernahme zeigt auch Amstettens Bürgermeister Christian Haberhauer. "Das Haus beschert uns die Grundlage für einen erfolgreichen Handel und Eventbereich“, sagt er. Die neuen Betreiber, "die viel Kompetenz und strukturelle Erfahrung mitbringen, seien eine große Bereicherung für die Stadt“, so Haberhauer.

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