Limes-Welterbe und E-Bike-Boom als Turboeffekt für den Tourismus an der Donau

Die Länder OÖ und NÖ wollen die Angebote am Donaurad weiter ausbauen
Länder Ober- und Niederösterreich bündeln ihre Kräfte, Gäste im Donauraum sollen zu längerer Verweildauer animiert werden

Linz, St. Pölten. Durch die Aufnahme des römischen Donaulimes in die Welterbe-Liste und wegen des Fahrradbooms samt E-Bike-Hype werden in den Regionen an der Donau touristische Turboeffekte erwartet. Neue vielversprechende Zielgruppen können angesprochen werden. Das ist der Grund, warum die Bundesländer Nieder- und Oberösterreich stärker kooperieren wollen und vor allem in breitere Angebote für die Gäste am Donauradweg investieren werden.

Limes-Welterbe und E-Bike-Boom als Turboeffekt für den Tourismus an der Donau

Die Tourismuslandesräte Markus Achleitner (OÖ) und Jochen Danninger (NÖ) kündigten enge Zusammenarbeit an

Der internationale Gast soll länger in der Donauregion gehalten und damit die Wertschöpfung gestärkt und Arbeitsplätze geschaffen werden, nannten die beiden Wirtschaftslandesräte Markus Achleitner (OÖ) und Jochen Danninger als Ziel für die nächsten Jahre. Mit dem Rekordwert von rund 800.000 Radfahrern in beiden Bundesländern lieferte der Donauradweg im coronabedingt gebremsten Tourismusjahr 2020 eine der wenigen positiven Ergebnisse.

Projekte

Investitionen würden damit bestätigt, verwies Achleitner auf das 2020 gestartete Projekt „Donauradweg.relodet“. Mit einem Gesamtaufwand von 600.000 Euro werden 15 Rad-Rundrouten, die vom Donauradweg in das Umland führen, angelegt. Das Land OÖ trägt die Investitionen zur Hälfte. Durch das E-Bike könnten nun völlig andere Zielgruppen den Donauraum erleben. Die Längen der Touren und die Höhenunterschiede spielen weit weniger Rolle, sagte Achleitner. Die Rundrouten, die im Frühjahr 2022 eröffnet werden, sollen auch in Packages mit Bahn und Schiff integriert werden.

Auch für Junge hat man Neues parat: Die Donausteige will man verstärkt für den Trendsport Trailrunning anbieten, vor allem in Zeiten, wenn im Gebirge noch Schnee liegt. Zusammen mit anderen europäischen Regionen versucht OÖ auch mit den Projekten „Slow Trips“ und „Transdanube Travel Stories“ in den Bereichen Kulturgeschichte, Genuss sowie „Land und Leute“ zu punkten.

Neue Infrastruktur

Auch in NÖ wird in den Donauradweg als Flaggschiff unter den zehn Top-Radrouten im Land investiert. Um 3,3 Millionen wurde in den vergangenen fünf Jahren die Radtrasse erneuert. Im Projekt „Donauradweg 3.0“ wird nun eine weitere halbe Million in serviceorientierte Infrastruktur, mit überschaubaren Etappeneinteilungen, smarten Rastplätzen mit W-LAN-Hotspots, Handy- und E-Bike-Ladestationen und einer neuen Beschilderung der 260 Kilometer langen Strecke investiert. Parallel laufen verschiedene anknüpfende Radwegprojekte, etwa im Ybbs- oder Erlauftal.

Nicht außer Acht lassen beide Länder die Schifffahrt. Kreuzfahrtschiffe, die nun wieder zurückerwartet werden, bringen in NÖ mit den Landausflügen einer halben Million Passagiere eine Wertschöpfung von 22 Mio. Euro, so Danninger. Derzeit investiert das Land in eine neue Anlegestelle in Melk. In OÖ ankerten 2019 an 17 Anlegestellen 2.311 Schiffe. 2004 waren es 197 Kabinenschiffe.

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