Lebenslanger Häftling ist Serienkiller: Dritter Mord geklärt

Lebenslanger Häftling ist Serienkiller: Dritter Mord geklärt
Der Mann tötete in Himberg seine Freundin und auch die Partnerin des Nebenbuhlers. Die zweite Leiche blieb Jahre unentdeckt.

Nach einem Jahr hat der Krimi um die skelettierte Leiche einer jungen Frau in Niederösterreich ein spektakuläres Ende genommen. Nachdem in einem Abbruchhaus in Himberg (Bezirk Bruck/Leitha) vergangenen Oktober die Überreste einer Slowakin gefunden wurden, gilt das Mordrätsel an der Frau seit Mittwoch als gelöst. Ein 55-jähriger Ungar, der 1997 in seiner Heimat bereits seine Freundin erstach und 2015 in Himberg die nächste Lebensgefährtin ermordete, hat laut seinem Geständnis auch das dritte Opfer auf dem Gewissen. Der zu lebenslanger Haft Verurteilte hat gegenüber den Mordermittlern des nö. Landeskriminalamtes bereits gestanden, auch die Lebensgefährtin seines Nebenbuhlers in dem Mordhaus in Himberg getötet und die Leiche versteckt zu haben. Wie Friedrich Köhl von der Staatsanwaltschaft Korneuburg gegenüber dem KURIER bestätigt, handelt es sich beim Opfer um eine 1977 geborene Slowakin.

Der Verdächtige hatte im Oktober 2015 in dem verlassenen Haus seine 46-jährige Partnerin nach einem Streit aus Eifersucht mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser erstochen. Er wurde dafür am Landesgericht Korneuburg 2016 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Lebenslanger Häftling ist Serienkiller: Dritter Mord geklärt

Die Tatwaffe vom ersten Mord in Himberg an der 46-jährigen Frau

Im Oktober des Vorjahres bekam der Fall eine dramatische Wendung. Drei Jahre nach der bislang bekannten Bluttat in dem Abbruchhaus in Himberg wurde in einem zugemüllten Raum des Hauses eine weitere, skelettierte Leiche gefunden. Der Gebrauchtwagenhändler Zoran S. wollte das Gebäude dem Erdboden gleich machen. Beim Ausräumen des Mülls machte der Mann die grausige Entdeckung und verständigte die Polizei.

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Arbeiter Zoran S. machte in dem Abbruchhaus die grauenvolle Entdeckung

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg gab bei Gerichtsmediziner Daniele Risser ein forensisches Gutachten in Auftrag. Die Frage war, ob trotz des fortgeschrittenen Verwesungsgrades überhaupt noch Anzeichen auf ein Gewaltverbrechen festgestellt werden können, erklärte damals Köhl.

Nach monatelangen Untersuchungen und Laborauswertungen am Skelett wurden tatsächlich Hinweise auf einen gewaltsamen Tod festgestellt. Mit diesem Wissen wurde diese Woche im Gefängnis Krems-Stein der tatverdächtige Ungar von den Mordermittlern einvernommen. Dabei hat er seinen bereits dritten Frauenmord gestanden. "Als Motiv für die Tat hat er einen Streit genannt", schildert Staatsanwalt Friedrich Köhl.

Für den Leiter des nö. Landeskriminalamtes, Omar Haijawi-Pirchner, ist es höchst erfreulich, dass diese bislang ungeklärte Tat auch von seinem Team gelöst werden konnte. Die Leiche blieb vor allem deshalb so lange unentdeckt, weil die Frau aus dem Obdachlosenmilieu niemand als vermisst gemeldet hatte.

Der Mord an der damals 38-jährigen Slowakin Ivona M. geschah nach Angaben des Tatverdächtigen noch vor der Bluttat an seiner eigenen Freundin in Himberg. Der Ungar gab an, die Partnerin des Nebenbuhlers Anfang 2015 getötet zu haben. Seine eigene Lebensgefährtin ermordete er im Oktober 2015.

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