KURIER-Telefonsprechstunde: „Wir melden uns verlässlich“
Alle Jahre wieder lädt der KURIER in der Vorweihnachtszeit zur Telefonsprechstunde mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Und auch diesmal war die Nachfrage groß: Schon 15 Minuten vor dem offiziellen Beginn gingen die ersten Anrufe der KURIER–Leserschaft ein.
Obwohl sich die meisten Anrufer wegen größerer und kleinerer Probleme gemeldet hatten, war die Stimmung positiv. Was aufregte, was das Thema Energie: So meldete sich ein Mann, der Hilfe wegen der erhöhten Tarife bei den Fernwärmepreisen suchte. „Was wird da unternommen?“, wollte der Anrufer wissen. Mikl-Leitner versprach, sich mit einem Energieexperten in Verbindung zu setzen, der sich bei dem Mann melden werde. Viele Probleme wurden in dieser Stunde so gelöst, ein Rückruf von der zuständigen Stelle versprochen. „Da melden wir uns verlässlich“, sagte die Landeshauptfrau nicht nur einmal.
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Kanalgebühren
Zum Thema Kanalgebühren hatten mehrere Anrufer Fragen. Einem Mann stößt sauer auf, dass diese in Niederösterreich nach Fläche und nicht nach tatsächlichem Verbrauch berechnet werden: „Das heißt für mich Geld ohne Leistung.“ Er bezahle so hohe Kanalgebühren, dafür könne er sieben Mal täglich bei der Autobahnraststätte um 50 Cent auf die Toilette gehen. Er glaube daran, dass es da bessere Lösungen geben könnte.
Mikl-Leitner ist die Problematik bekannt. „Ich bin jetzt dreißig Jahre in der Politik und dieses Thema flammt immer wieder auf. Mittlerweile habe ich gelernt, dass es bei der Berechnung der Kanalgebühr keine hundertprozentig gerechte Abrechnung gibt. Ich habe mir das schon oft angeschaut. In einem Flächenbundesland haben wir beim Kanalbau aber sehr hohe Kosten, die laut Gesetz auf die Haushalte umgelegt werden müssen. Das ist so kalkuliert.“ Die Kritik nehme sie aber mit.
Eine weitere Anruferin aus dem Bezirk Tulln meinte ebenso, auf keinen Fall so viel bezahlen zu können. „Die Kanalgebühr ist noch immer hoch, aber das ist in diesen Zeiten fast nicht auszuhalten“, so die Anruferin. Die Landeshauptfrau kündigte an, mit den Gemeindeverantwortlichen reden zu wollen, um vielleicht eine sozial angemessene Lösung zu finden.
Nikolaus-Frage
Auch der Heilige Nikolaus – von Mikl-Leitner zuletzt in einem Brief an die Kindergärten thematisiert – kam zur Sprache. Bräuche seien unverzichtbar, machte ein Anrufer auf die Wichtigkeit vom Nikolaus-Besuch in den Kindergärten aufmerksam. Er befürchte, dass diese Tradition in Niederösterreich weniger künftig gefeiert werde. „Wir brauchen unsere Traditionen, wir brauchen den Nikolo und wir brauchen in der Frage Rückendeckung“, betonte Mikl-Leitner.
Im Gegensatz zum Vorjahr war Corona kaum mehr ein Thema. Dafür hatten einige Anrufer beim Dauerbrenner Verkehr ein Anliegen. Diese reichten von zu viel Autoverkehr vor der Haustür über mehr Haltestellen für Schnellzüge in Niederösterreich bis hin zur Attraktivierung der Franz-Josefs-Bahn.
Aber auch „Wiederholungstäter“ waren unter den Anrufern. Ein Mann bedankte sich, dass ihm Mikl-Leitner bei der letztjährigen Sprechstunde helfen konnte.
Mit etlichen Anrufern konnte die Landeshauptfrau angesichts des Ansturms nicht persönlich sprechen. Die Telefonnummern wurden aber notiert, ein Anruf soll folgen.
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