Retter mit Metalldetektor: Der Herr der sieben Ringe
Die Geschichte begann im Weingarten. Für die Wachau ist das noch nichts Ungewöhnliches.
Ein Mann, der dort mit seinem Metalldetektor auf Suche ist, aber schon. Im Jahr 2015 fand Nikolaus Lackner den Ehering von Sean Branigan, den dieser 15 Jahre zuvor verloren hatte. „Seinen Gesichtsausdruck werde ich nicht vergessen“, sagt Lackner heute. Einige Medien berichteten über den Fund. Seither wird Lackner kontaktiert, wenn in Krems und Umgebung ein Ring verloren geht. Erst vergangene Woche war es wieder so weit.
Im Garten verloren
Christoph Schönfellner arbeitete in seinem Garten in Niedernondorf (Bezirk Zwettl), als er plötzlich das Fehlen seines Eherings bemerkte. Eine Woche war dieser unauffindbar, bis Lackner mit seinem Detektor kam. „Es war tatsächlich mühsamer als gedacht. Im Endeffekt haben wir es aber mit ein wenig Ausdauer hingekriegt“, sagt Lackner. Die Erleichterung hört man auch jetzt noch in Schönfellners Stimme: „Ich hatte den Ring noch nicht lange, ich bin erst seit einem halben Jahr verheiratet.“
Sieben Ringe hat Lackner mittlerweile gefunden. Dabei durfte er auch immer etwas über die Besitzer erfahren. „Das sind so super Geschichten. Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als jemandem, der etwas für völlig verloren gehalten hat, wiederzubringen. Das ist so eine Freude, die man in den Augen der Menschen sieht“, erzählt der Helfer.
Etwa bei jenem Klienten, der seinem Hund das Stöckchen warf. „Doch nicht nur das Stöckchen flog weg, sondern auch der Ring“, sagt Lackner. „Es gab aber auch einmal einen, der aus Zorn den Ring weggeworfen hat.“ Der Mann habe das aber schnell bereut – und Lackner war unterwegs. Dabei bleibt er immer optimistisch: „Wenn der Ring noch da ist, findet man ihn.“
Lackner hat außerdem Tipps für Betroffene parat: „Nicht verzweifeln. Und, wenn man den Ring im Freien verloren hat, dann sollte man sich die Stelle merken und mit jemandem Kontakt aufnehmen, der einen Metalldetektor hat.“
Es könne aber auch passieren, dass man das Schmuckstück im Haus verliert. Lackner empfiehlt daher, immer den Staubsaugerbeutel aufzuschneiden, bevor man ihn wegschmeißt. Das sei zwar nicht gustiös, habe aber schon einmal geholfen, betont er.
Dose oder Schmuck
Prinzipiell sei die Suche meistens eine „Hochschaubahn der Gefühle“. Denn da der Detektor jedes Metall findet, schlägt das Gerät bei einer Abziehlasche einer Dose genauso Alarm wie bei einem Ring. „Da gräbt man viele kleine Löcher. Aber irgendwann kommt dann diese Erleichterung im Gesicht. Das ist eigentlich das Schönste.“
Lackner selbst hat derzeit keine Sorge, möglicherweise einen Ehering zu verlieren. „Ich bin geschieden, lebe aber seit Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung.“
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