Neue Trendsportart: Golf mit Frisbee statt Bällen

Neue Trendsportart: Golf mit Frisbee statt Bällen
Die Sportart Discgolf erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Seit Dezember gibt es auch in Krems einen Verein.

Golf verbinden wohl die meisten mit kleinen weißen Bällen, die man mittels Schläger in Löcher befördern muss. Wer dabei allerdings an Scheiben denkt, die in Körbe müssen, hat bereits die weltweit am schnellsten wachsende Trendsportart für sich entdeckt: Discgolf.

Angelehnt an normales Golf, müssen hierbei Scheiben – die „Discs“ – über Parcours im Freien mit möglichst wenig Würfen in Körbe statt in Löcher befördert werden.

Für jede Bahn ist eine Anzahl an Würfen (je nach Entfernung zum Korb entweder drei, vier oder fünf) definiert, die gute Spieler benötigen, um sie zu bewältigen. Je nachdem, ob man mehr oder weniger benötigt, erzielt man Ergebnisse über und unter Par – wie beim Golf eben.

In den USA, wo Discgolf 1970 seinen Ursprung fand, und Skandinavien ist der Sport bereits sehr etabliert. Der US-Amerikaner Ricky Wysocki, einer der besten Profi-Discgolf-Spieler der Welt, hat im Jänner einen Vier-Jahresvertrag über vier Millionen Euro abgeschlossen.

Neue Trendsportart: Golf mit Frisbee statt Bällen

In Österreich ist der Sport weniger bekannt. Bundesweit gibt es rund 30 fixe Discgolfparcours, vier davon in Niederösterreich. In St. Pölten, Ybbs, Retz und Mannswörth. Der erste Verein wurde vor zehn Jahren in Oberösterreich gegründet. Seit Dezember gibt es auch in Krems einen Verein: die Danube Disc Golf Union Krems. „Ich beschäftige mich bereits seit zehn Jahren mit diesem Sport und in der ganzen Corona-Zeit, in der man viel Zeit hatte, zu überlegen, habe ich mir gedacht, sowas sollten wir eigentlich auch in Krems machen“, erzählt Obmann Philipp Trost.

Zurzeit wird im Stadtpark in Krems trainiert. Jeden zweiten Sonntag finden hier auch Probetrainings statt. „Das wird extrem gut von angenommen. Wir sind selten unter 20 Teilnehmer“, berichtet Trost. Es sei einfach ein Sport für die Allgemeinheit. Von jung bis alt könne jeder Discgolf spielen.

Parcours-Anlage

Nun liegen schon „sehr ausgereifte Pläne“ für eine Parcours-Anlage in der Mitterau vor. Es wäre die erste im Waldviertel. Geplant sind zunächst zehn Bahnen. Diese werden teilweise als Waldbahnen direkt in die Au hineingebaut. Bäume und Wasser fungieren dabei als natürliche Hindernisse. „Es wird kein Baum gefällt“, versichert Trost. Waldbahnen gebe es in der näheren Umgebung sonst nicht. Die Anlage soll im Juli eröffnet und im nächsten Jahr auf 18 Bahnen erweitert werden. „Unser großes Ziel ist es, in zwei bis drei Jahren die österreichischen Staatsmeisterschaften bei uns in Krems zu veranstalten“, meint Trost.

Geplant ist auch eine eigene Danube-Discgolf-Liga, in der landesweit jeder mitspielen kann. Gewertet werden hierbei die besten drei Runden über die gesamte Saison. „Es ist einfach ein mega Sport. Da hast du alles drin: Bewegung, Konzentration, frische Luft und es ist erschwinglich“, sagt Peter Winkler, Obmann Stellvertreter der Danube Discgolf Union Krems. Denn man benötige keine teure Ausrüstung. Alles, was man braucht, sind drei Scheiben für die unterschiedlichen Distanzen. Wie Winkler zu dem Sport gekommen ist? „Ich habe gesehen, dass es das in Krems gibt, bin zu einem Probetraining gegangen und das war’s dann.“

Der neue Discgolf Verein in Krems hat also noch viel vor. Zurzeit hat er 15 Mitglieder. „Wenn wir dann eine Anlage haben, werden es sicher mehr werden“, ist Trost überzeugt.

In Zukunft wird man in Krems also öfter bunter Scheiben durch die Luft segeln sehen – die im besten Fall dann im Korb landen.

Von Eva Schrittwieser

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